Große Hochwasserschäden

Wiederaufbau der Pinzgauer Lokalbahn startet

Hochwasser im Juli des Vorjahres. Streckenabschnitte der Pinzgauer Lokalbahn wurden unterspült. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 29. April 2022 16:29 Uhr
"Land unter" hieß es im Sommer des Vorjahres gleich zwei Mal im Oberpinzgau. Starkregen, Hochwasser und Muren beschädigten und verunreinigten dabei mehr als 20 Kilometer der Trasse der Pinzgauer Lokalbahn. Jetzt startet nach intensiven Vorbereitungen der Wiederaufbau.
SALZBURG24 (mp)

Der Starkregen konzentrierte sich vor allem auf den Oberpinzgau. Die Pinzgauer Lokalbahn wurde zwischen Walchen (Piesendorf) und dem Bahnhof Krimml (Wald im Pinzgau) auf einer Länge von rund 21,9 Kilometern beschädigt. Neben der Strecke wurden hier auch Eisenbahnkreuzungen, Haltestellen, Brücken und Bahnhöfe überschwemmt und für den Betrieb untauglich. Die Schadenssumme der Hochwasserereignisse beläuft sich auf rund 17 Millionen Euro. Für den Wiederaufbau ist ebenfalls diese Summe vorgesehen. Das teilte das Land Salzburg am Freitagnachmittag in einer Presseaussendung mit.

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Schnöll: "Wiederaufbau intensiv vorbereitet"

"Für uns war immer klar, dass diese wichtige Schienenverbindung im Pinzgau wiederaufgebaut werden soll. Wir haben daher im vergangenen Sommer umgehend mit der Erhebung der Schäden sowie den Planungen für einen sicheren Trassenneubau begonnen. Nun sind wir sehr froh, dass erste Arbeiten für den Wiederaufbau zwischen Niedernsill und Uttendorf starten konnten", sagt Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP) bei einer finalen Abstimmung mit Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden und Experten.

Pinzgauer Lokalbahn fährt wieder bis Niedernsill

Die Wiederherstellung der Pinzgaubahn-Strecke nach den Überschwemmungen am Wochenende dürfte etwa zehn Millionen Euro kosten. Zumindest bis Niedernsill (Pinzgau) fährt die Bahn seit heute aber wieder.

Hochwasserschutz für Lokalbahn

Die Planung der Verbesserungen erfolgte in Abstimmung mit dem Referat Schutzwasserwirtschaft. "Wir wollen, dass die Trasse der Pinzgau Bahn nachhaltig gegen Hochwasserschäden geschützt ist", so Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP). Im gesamten Streckenverlauf werden daher Überlaufstellen errichtet, damit bei einer Überflutung der Sanierungsaufwand gering bleibt und die Bahn nach Hochwasserereignissen zeitnah wieder in Betrieb gehen kann. Im nächsten Schritt sind jetzt intensive Gespräche mit den betroffenen Grundbesitzern zu führen, denn diese Überströmbereiche haben im Ernstfall entsprechende Auswirkungen auf die angrenzenden Wiesen und Weiden.

Anbindung an Salzburger Zentralraum

"Der Wiederaufbau ist unerlässlich, weil dadurch die Anbindung der Oberpinzgauer Bevölkerung in den Salzburger Zentralraum sichergestellt wird. Attraktive Öffi-Verbindungen haben in Zeiten steigender Preise im Individualverkehr weiter an Bedeutung gewonnen", ist für Mittersills Bürgermeister Wolfgang Viertler (Liste VIERT) als Regionalverbands-Obmann klar.

Pinzgauer Lokalbahn Wiederaufbau Salzburg/Neumayr/Hölzl
Sitzung im Gemeindeamt Mittersill am Freitag.

"Zu 100 Prozent für Wiederaufbau"

"Die Bus-Ersatzlösung hat zwar gut funktioniert, wir brauchen aber eine dauerhafte und sichere Bahnverbindung für die Region", sagt Niedernsills Bürgermeister Günther Brennsteiner (ÖVP). Sein Uttendorfer Amtskollege Hannes Lerchbaumer (SPÖ) pflichtet ihm bei: "Mit dem jetzt wieder erstarkenden Tourismus zeigt sich deutlich: Es gibt keine Alternative zur Pinzgau-Bahn. Die Gemeinde steht zu 100 Prozent hinter dem Wiederaufbau."

Heuer möglichst weit bis Mittersill, 2023 weiter nach Wald

Die neuen Überlaufstrecken müssen sowohl wasser- als auch naturschutzrechtlich eingereicht und genehmigt werden. Dies wird in den kommenden Wochen geschehen. Im Verlauf zwischen Niedernsill und Uttendorf finden bereits erste Arbeiten statt. Hier wird nun die Salzachböschung saniert und verstärkt. "Die ersten Schienenverlegungen sind im Sommer 2022 geplant. Unser Ziel ist es bereits heuer noch möglichst weit in Richtung Mittersill zu kommen. Spätestens im Frühjahr 2023 soll Mittersill erreicht sein und dann der weitere Wiederaufbau Richtung Wald starten. Der genaue Zeitplan hängt noch von den offenen Genehmigungsverfahren ab. Wir nehmen uns aber bewusst die Zeit, um zukünftig bei einem weiteren Hochwasserfall keine großen Schäden zu haben", so der Verkehrslandesrat.

Elektrifizierung und Verlängerung nach Krimml

Neben dem Wiederaufbau laufen aktuell Verhandlungen mit dem Bund für eine Elektrifizierung und Verlängerung bis nach Krimml. "Unser Ziel ist es, dass wir in die Förderschiene des mittelfristigen Investitionsprogrammes des Bundes kommen. Damit wäre eine Kofinanzierung für diese wichtige Schienenverbindung im Pinzgau gesichert. Die Gespräche bisher laufen sehr gut, wofür ich mich jetzt bereits bei der Bundesministerin bedanken möchte", sagt Schnöll abschließend.

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Hochwasser im Juli des Vorjahres. Streckenabschnitte der Pinzgauer Lokalbahn wurden unterspült. (ARCHIVBILD)
Hochwasser im Juli des Vorjahres. Streckenabschnitte der Pinzgauer Lokalbahn wurden unterspült. (ARCHIVBILD)
Hochwasser im Juli des Vorjahres. Streckenabschnitte der Pinzgauer Lokalbahn wurden unterspült. (ARCHIVBILD)
Hochwasser im Juli des Vorjahres. Streckenabschnitte der Pinzgauer Lokalbahn wurden unterspült. (ARCHIVBILD)

(Quelle: salzburg24)

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