Grundsätzlich ist es möglich, über eine DNA-Analyse festzustellen, ob es sich bei den Angriffen um ein und dasselbe Tier handelt. Dabei ist ein weiterer Schritt in der Analyse notwendig, der bei den Fällen in Salzburg allerdings noch nicht durchgeführt wurde. "Aus meiner Sicht deutet derzeit aber alles darauf hin, dass es sich um nur einen Wolf handelt", so Hubert Stock im Gespräch mit SALZBURG24 am Mittwoch.
Wolfsattacken in Salzburg im Überblick (Quelle: Land Salzburg)
- 25.05.2018: Bischofhofen, ein totes Lamm, DNA-Proben entnommen
- 17.05.2018: Maria Alm, ein totes Lamm, kein Hinweis auf Wolf
- 14.05.2018: Eben im Pongau, drei tote Lämmer, Wolf bestätigt
- 13.05.2018: Hüttau, fünf tote Schafe und Lämmer, Wolf bestätigt
- 13.05.2018: Faistenau, ein totes Lamm, laut DNA-Analyse kein Wolf
- 12.05.2018: St. Johann, zwei tote Ziegen, Wolf bestätigt
- 11.05.2018: Bischofshofen, ein totes Schaf, kein Wolf
- 11.05.2018: St. Johann, zwei tote Ziegen, Wolf bestätigt
- 03.05.2018: Leogang, ein totes Schaf, DNA-Entnahme nicht möglich
- 02.05.2018: Faistenau, ein Lamm abgängig, DNA-Entnahme nicht möglich
- 01.05.2018: Werfen-Tenneck, vier tote Lämmer, Wolf bestätigt
- 29.04.2018: Pfarrwerfen, ein toter Widder, Wolf bestätigt
Wolf in Salzburg: Abschuss eher unwahrscheinlich
Wird ein Abschuss des Tieres dadurch konkreter? "Momentan nicht, wir müssen uns hier an eine gesetzliche Grundlage halten. Ein Abschuss würde einen behördlichen Bescheid erfordert. Es ist daher unerlässlich, zu klären, was genau ein 'Problemwolf' ist", so Stock weiter. Die einzelnen Interessenvertretungen konnten sich hier noch nicht auf eine Definition einigen. Laut Stock wird es aber schwierig sein, einen Konsens zu erzielen. Des Weiteren muss noch geklärt werden, in welchem Fall genau eine "Entnahme" des Wolfs angestrebt wird.
Derzeit sei ein Abschuss aber eher unwahrscheinlich. Vor allem deswegen, weil in den vergangen Tagen keine neuen Fälle bekannt wurden und die Möglichkeit besteht, dass der Wolf abgewandert ist.
Land fördert Herdenschutzmaßnahmen
Vorangetrieben werden soll nun erst einmal der Schutz der Herden in Form von Zäunen und speziell abgerichteten Hunden. Ein Standardvorgehen will Stock dabei nicht, abhängig von Gelände und wirtschaftlicher Situation soll in jedem Fall individuell entschieden werden. Das Land Salzburg greift den Landwirten übrigens bei der Errichtung der Herdenschutzmaßnahmen unter die Arme und übernimmt 35 Prozent der Kosten. Laut Stock gab es hier bereits einige Anfragen.
Wie genau es mit dem Wolf in Salzburg weitergeht, wird wohl erst die nächste Attacke zeigen.
(Quelle: salzburg24)