Im Bereich der Tauernscharte im Gemeindegebiet von Werfen (Pongau) ist in der Nacht auf Samstag eine fünfköpfige Urlauberfamilie aus Deutschland in Bergnot geraten. Wie die Bergrettung Werfen in einer Aussendung am Samstag berichtet, machten sich die Eltern mit ihren drei Kindern im Alter von acht, zehn und 14 Jahren Freitagmorgen von der Elmaualm aus auf den Weg zu einer Tennengebirgsüberschreitung.
Familie mit Lauf- und Trekkingschuhen unterwegs
Der Hüttenwirt habe der Familie aufgrund der konditionellen Herausforderung, Altschneefelder und der schlechten Ausrüstung – die Eltern sollen Trekkingschuhe, die Kinder Laufschuhe getragen haben – abgeraten. Zudem hatten die Urlauber weder Regenschutzausrüstung noch eine Stirnlampe oder einen Biwaksack dabei, berichtet die Bergrettung.
Telefonisch hat sich der Vater gegen 18 Uhr beim Wirt der Söldenhütte gemeldet und angekündigt, dass sie gegen 20 Uhr bei ihm eintreffen würden. Da die Familie um 21 Uhr immer noch nicht eingetroffen war, verständigte der Hüttenwirt die Bergrettung. Da aber in der Zwischenzeit der Vater dem Wirt mitgeteilt hatte, dass sie bald ankommen würden, wartete man auf die Ankunft der Familie.
Bergretter steigen zu Urlauberfamilie in Tauernscharte auf
Der Familienvater verständigte schließlich um 23 Uhr den Notruf und erklärte, dass sie sich im Bereich der Tauernscharte (2.103m) befinden und nicht mehr weiterkommen. Elf Bergretter der Ortsstelle Werfen stiegen zu den in Bergnot geratenen Deutschen auf und stiegen mit ihnen, am Seil gesichert, über Altschneefelder zur Hütte ab, wo sie um 3.15 Uhr unverletzt eintrafen. "Sie waren unterkühlt. Wir haben sie am Berg mit warmer Kleidung versorgt", schildert Einsatzleiter Koller. Am Freitagvormittag war das Wetter noch schlecht, die Nässe am Berg und die Altschneefelder hätten die Bedingungen noch verschärft.
Appell der Bergrettung: Gründliche Tourenplanung wichtig
Die Bergrettung weist auf die Wichtigkeit einer gründlichen Tourenplanung hin: „Die Familie war 17 Stunden lang unterwegs und sich nicht der Gefahr bewusst.“ Auch den Rat der Hüttenwirt:innen gelte es zu beachten. Sie seien ortskundig und würden die Gefahren am Berg kennen.
Altschneefelder im Hochgebirge
Laut Bergrettung befinden sich Hochgebirge aktuell noch viele Altschneefelder, auf denen man leicht ausrutschen kann. Eine der geplanten Tour entsprechende Ausrüstung – etwa festes Schuhwerk, warme, regenfeste Kleidung, Biwacksack, Erste-Hilfe-Paket, warme Getränke, Jause, Mobiltelefon mit Ersatzakku – sowie gute Kondition und alpinistische Erfahrung sind ebenfalls Voraussetzungen für Bergtouren, wie sie diese Familie geplant hatte.
(Quelle: salzburg24)