Der Kongress begann um 9.00 Uhr. Schon eine Stunde zuvor trafen die Teilnehmer ein, die Rede war von 200 bis 350 Personen. Prominente waren nicht zu sehen, auch nicht der als Redner angekündigte Herbert Kickl, FPÖ-Generalsekretär und Wahlkampfleiter von Norbert Hofer.
Kongress-Teilnehmer in Tracht oder Couleur
Einzelne Teilnehmer trugen Tracht oder Couleur. Auch Schachteln wurden hineingetragen. Mehr war nicht zu erkennen, denn die Polizei ließ auch Medienvertreter nur kurz in das vom Platzverbot betroffene Areal vorgehen. Kontakte mit den Teilnehmern waren nicht möglich. Gäste, die zu einem Lokal in der Sperrzone wollen, werden laut Polizei von dieser dorthin begleitet. Besucher einer Vorstellung des Landestheaters am Abend müssen den Seiteneingang benutzen.
Zahl der eingesetzten Polizisten nicht öffentlich
Für den Einsatz ist eine Vielzahl von Beamten angerückt. Einsatzeinheiten aus einem oder zwei weiteren Bundesländern waren als Verstärkung vorgesehen - insgesamt eine nicht näher veröffentlichte dreistellige Zahl an Beamten. Sie hatten auch Diensthunde dabei. Die meisten Beamten trugen normale Uniformen, einige waren aber auch schon mit Helmen ausgestattet. In den Straßen in der Verbotszone und im darin befindlichen Landhauspark standen Dienstfahrzeuge.
Scharfe Kritik an Kongress
Kritiker der Veranstaltung charakterisieren die Teilnehmer als Rechtsextreme und Verschwörungstheoretiker, oft mit Russland-Affinität, teils mit umstürzlerischen Tendenzen. So stehe etwa die Bewegung "Ein Prozent" für ein Prozent der Bevölkerung, das gut vernetzt seine Ziele gegen den Rest durchsetzen könne. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) hält die "Teilnahme von Personen aus dem rechtsextremen Lager" für möglich und stuft die Inhalte von "Info Direkt" und "unzensuriert.at" als "zum Teil äußerst fremdenfeindlich" mit antisemitischen Tendenzen bzw. verschwörungstheoretischen Ansätzen ein.
Landestheater-Ensemble verlas Stellungnahme
Das Ensemble des Linzer Landestheaters hat sich schon am Freitagabend mit einem von Schauspielern verlesenen Statement gegen die Veranstaltung gestellt. Nach der Aufführung des Stückes "Jägerstätter" wurde vor dem Publikum die Stellungnahme vorgetragen. "Wir sagen Nein zur Ausgrenzung, wir wollen eine bunte, demokratische Welt", hieß es. Es folgten minutenlange Standing Ovations.
"Was hat Europa zu verlieren? Wovor beschützen? Gegen was oder wen muss Europa verteidigt werden?", hieß es in der Rede, die vor allen Mitwirkenden des Felix-Mitterer-Stückes und dem Publikum verlesen wurde. Europa habe eine lange Tradition der Einwanderung, jeder habe Vorfahren, die ins Unbekannte aufgebrochen wären.
(APA)
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(Quelle: salzburg24)