Der S-Link soll der zentrale Teil eines von der Landespolitik als "Salzburger Mobilitätslösung" bezeichneten Verkehrskonzeptes für die Stadt Salzburg und das Umland sein. Bei dem Projekt handelt es sich um die rund 17 Kilometer lange, teilweise unterirdische Verlängerung der Salzburger Lokalbahn vom Salzburger Hauptbahnhof bis nach Hallein. Darüber hinaus sieht die Verkehrslösung zwei weitere, kürzere Streckenäste im Gebiet der Landeshauptstadt vor.
"Messebahn" und "Stieglbahn" in der Stadt Salzburg angedacht
Der eine Ast, die "Messebahn", soll Pendler und Touristen von einem Park-and-ride-Platz beim Messezentrum rasch ins Zentrum bringen. Dieser Ast könnte auch einmal weiter zum Flughafen verlängert werden, betont das Land. Der zweite Ast nutzt hingegen das bestehende Werksgleis zur Stieglbrauerei ("Stieglbahn"), in dessen Nahbereich noch etliche Baulandreserven der Stadt Salzburg liegen. Parallel dazu soll das Regionalbusnetz adaptiert werden: Derzeit enden die Buslinien im Zentrum, in Zukunft sollen sie bis an die gegenüberliegenden Ränder der Stadt fahren. Ziel sei es, mit einmal Umsteigen oder gar keinem Umsteigen alle Punkte in der Stadt zu erreichen.
Keine konkreten Pläne zu Streckenästen
Allerdings: Konkrete Planungen zu Messe- und Stieglbahn gibt es nicht. Auch für den S-Link in seiner ganzen Länge liegt bis dato nur eine Trassenempfehlung vor. Auf den Meter in Stein gemeißelt ist der Korridor noch nicht. Fertig geplant und bewilligt ist derzeit hingegen der erste, rund 900 Meter lange unterirdische Abschnitt vom Hauptbahnhof bis zum Mirabellplatz. Seit Mai 2024 liegt hier ein positiver UVP-Bescheid vor. Läuft alles nach Plan, könnte diese Etappe 2028 fertiggestellt sein, die Strecke bis Hallein (Tennengau) vermutlich erst im Jahr 2035.
Immer wieder waren in den vergangenen Jahren Rufe nach einer - vermeintlich billigeren - oberirdischen Trassenführung laut geworden. Laut S-Link-Projektgesellschaft wurden auch Varianten an der Oberfläche geprüft. Diese hätten jedoch bei Fahrzeit, Kapazitätsreserven, Verkehrssicherheit und Fahrplanstabilität gravierende Nachteile gegenüber der nun bevorzugten Trasse aufgewiesen.
Der S-Link-Streckenverlauf bis Hallein
Aus aktueller Sicht soll der S-Link ab dem Salzburger Hauptbahnhof unterirdisch die rechte und die linke Altstadt und die Salzach queren und auf Höhe der Friedensstraße an die Oberfläche kommen. Die Trasse wird dann in der Mitte der Alpenstraße weiter bis Anif (Flachgau) geführt und die Ortschaft Rif mit dem Universitätssportzentrum wie die Rehhofsiedlung angebunden. Nach der Querung der Salzach wird der S-Link parallel zu den bestehenden ÖBB-Gleisen bis zum Bahnhof Hallein weiter geführt.
Zwischen den Endstationen sind 14 Haltestellen und zwei Bedarfshaltestellen vorgesehen. In der Stadt Salzburg soll die Bahn einmal im 7,5-Minuten-Takt, ab der Stadtgrenze im 15-Minuten-Takt fahren. Die Trasse wird im Stadtgebiet zweigleisig, später mit kurzen Ausweichabschnitten eingleisig geführt. Das reicht laut Experten für die angestrebten Takte. Mit allen Begleitmaßnahmen der "Mobilitätslösung" sollen pro Tag einmal 219.000 Autofahrten eingespart werden, verspricht das Land. Von täglich 119.000 Öffi-Fahrten im Zentralraum sollen dann 91.000 auf den S-Link entfallen.
Kosten auf 2,2 Mrd. Euro geschätzt
Die Kosten für das Gesamtprojekt werden - ohne Stichbahnen - auf 2,2 Mrd. Euro geschätzt. Wie die Planer betonten, seien in die Kalkulationen bereits Reserven für Kostensteigerungen und Risikozuschläge inkludiert. Der Bund habe zudem in einer Rahmenvereinbarung bekräftigt, 50 Prozent der Baukosten bis Hallein zu übernehmen. Zugleich habe die oberste Eisenbahnbehörde dem Projekt nach einer Kosten-Nutzen-Analyse Wirtschaftlichkeit und öffentliches Interesse bescheinigt.
(Quelle: apa)