Die Energiekrise sorgt dafür, dass Projekte zur Stromerzeugung im Bundesland mit erhöhter Geschwindigkeit umgesetzt werden. So soll der Bau zweier Wasserkraftwerke – eines in Stegenwald (Pongau) und eines im Obersulzbachtal in Neukirchen am Großvenediger (Pinzgau) – noch in der ersten Jahreshälfte 2023 starten. Bei einem Pressegespräch am Montag wurden nun die genauen Pläne für zehn neue Photovoltaik-Anlagen (PV) vorgestellt, die in den nächsten 21 Monaten gebaut werden sollen.

Aus Parkplätzen werden Sonnenkraftwerke
Mit Förderungen in der Höhe von 6,6 Millionen Euro will das Land Salzburg den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen vorantreiben. Bei den zehn geförderten Projekten, die in der Stadt Salzburg und im Flachgau umgesetzt werden, handelt es sich um versiegelte Flächen wie etwa Parkplätze, über denen PV-Anlagen errichtet werden. Den Anfang der Photovoltaik-Großprojekte machen die Salzburger Nachrichten und das Druckzentrum im Salzburger Stadtteil Maxglan. Dort werden die Parkplätze mit 176,7 beziehungsweise 124,8 Kilowatt Peak Sonnenstrom-Paneelen überdacht und fungieren künftig so auch als Kraftwerke. Acht weitere Flächen im Bundesland werden einer Doppelnutzung zugeführt:
- Graskraft Steindorf, Überdachung Fahrsiloanlage mit 902 Kilowatt Peak
- Autohaus Lindner in Hof, Parkplatzüberdachung mit 125,5 Kilowatt Peak
- Norbert Loindl in Neumarkt, Überdachung Lagerplatz mit 531 Kilowatt Peak
- Creneaux Immobilien/Stadion Siezenheim, Parkplatzüberdachung mit 2.093 Kilowatt Peak
- Pölzleitner Transporte in Neumarkt, Überdachung LKW-Parkplatz mit 330 Kilowatt Peak
- Sony DADC in Thalgau, Parkplatzüberdachung mit 1.000 Kilowatt Peak
- Panzerhalle in Salzburg-Maxglan, Parkplatzüberdachung mit 132 Kilowatt Peak
- Salzburger Landeskliniken, Parkdecküberdachung mit 604 Kilowatt Peak
Diese insgesamt zehn Sonnenkraftwerke bringen einen Jahresertrag von 7,2 Gigawattstunden. Das wiederum entspricht dem Jahresstromverbrauch von etwa 1.850 Einfamilienhäusern.
Sonne, Wasser und Wind in Salzburg nutzen
Doch um das Land bis ins Jahr 2050 klimaneutral, energieautonom und nachhaltig zu machen – wie es die Klima- und Energiestrategie vorsieht – sind weitere Maßnahmen nötig. "Die Ziele können wir nur erreichen, wenn wir alle Formen der erneuerbaren Energiequellen anzapfen. Das heißt, in Zukunft sind die Salzburger Sonne, das Salzburger Wasser und der Salzburger Wind wichtig", so LH-Stv. Martina Berthold (Grüne) bei einem Pressegespräch am Montag.
500 Gigawattstunden zusätzlich aus PV-Anlagen
Bei der Energiewende verfolgt das Land Salzburg ambitionierte Ziele. So sollen bis zum Jahr 2030 – einem Etappenziel im Masterplan bis ins Jahr 2050 – insgesamt 500 Gigawattstunden zusätzlich aus PV-Anlagen kommen. Davon sollen 250 auf großen Dachflächen, 125 auf kleinen Dächern und 125 Gigawattstunden auf vorzugsweise bereits versiegelten Freiflächen errichtet werden. Zum Vergleich: In Salzburg werden derzeit jährlich rund 4.500 Gigawattstunden Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wasser, Sonne und Biomasse erzeugt.
Förderungen für PV-Anlagen auch 2023
Bis ins Jahr 2030 soll Strom in Salzburg zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen, der gesamte Energieverbrauch soll zu 65 Prozent aus Erneuerbaren gedeckt werden. Im Jahr 2023 will das Land Salzburg Förderungen für PV-Anlagen mit etwa dem gleichen Budget wie in diesem Jahr anbieten.
(Quelle: salzburg24)