Salzburg

Salzburg könnte "zweite Heimat" des Alternativen Nobelpreises werden

Veröffentlicht: 13. Dezember 2012 12:06 Uhr
Mit Robert Jungk, Leopold Kohr und Bischof Erwin Kräutler gibt es drei Träger des Alternativen Nobelpreises mit starkem Salzburg-Bezug.
Andre Stadler

Salzburg könnte neben Stockholm, wo jedes Jahr die Right Livelihood Awards vergeben werden, zu einer Art zweiten Heimat des Preises werden, erklärte Juliane Kronen, Stiftungsvorstand der Right Livelihood Award Foundation, anlässlich eines Salzburg-Besuchs zur APA.

Preisträger kommen nach Salzburg

Man denke gemeinsam mit den kulturellen Sonderprojekten des Landes an regelmäßige Treffen von Trägern des Alternativen Nobelpreises zum Gedankenaustausch in Salzburg. "Wir überlegen kleinere Veranstaltungen mit thematischen Schwerpunkten", sagte Kronen. Anlass könnte das 35-jährige Bestehen des Right Livelihood Awards im Jahr 2015 sein. Zuletzt hatte es 2005 ein großes Treffen von Preisträgern in Salzburg gegeben. "Unsere Preisträger schätzen die inspirierende Atmosphäre hier", erklärte Kronen.Der Alternative Nobelpreis zeichnet Menschen aus, die Lösungen zu den dringlichsten Problemen der Welt - wie Armutsbekämpfung, Menschenrechte oder Umweltschutz - umsetzen. "Es geht dabei nicht um die theoretische Exzellenz, sondern auch um die praktische Umsetzung", sagte Kronen: "Es verschlägt einem oft den Atem, was diese Leute unter Einsatz ihrer persönlichen Ressourcen und ihres eigenen Lebens schaffen." Seit 1980 wurden 149 Preisträger aus 62 Ländern geehrt.

Vergangene Woche erhielten in Stockholm der türkische Umweltschützer Hayrettin Karaca, die afghanische Ärztin Sima Samar, der amerikanische Experte für gewaltlosen Protest, Gene Sharp, und die britische Kampagne gegen Waffenhandel (CAAT) den Alternativen Nobelpreis.

Die regelmäßigen Zusammentreffen der Preisträger sind für Kronen sehr wichtig. "Sie haben Netzwerke gebildet, helfen sich gegenseitig und unterschreiben gemeinsame Petitionen", meinte die Stiftungsverantwortliche. Die Auszeichnung bewirke für die Preisträger viel Bekanntheit und verbessere den Zugang zu Ressourcen. Vor allem sei er für viele Preisträger aber auch ein Schutz vor staatlicher Repression.

Alternativer Nobelpreis als wichtige Ergänzung

Das Verhältnis zum "echten" Nobelpreis sieht Kronen sehr entspannt. "Wir sind eine wichtige Ergänzung. Wir hatten schon Preisträger, die später mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurden. Wir sind ein bisschen eine Scoutingorganisation", scherzte Kronen. Und was hält sie von der Vergabe des Friedensnobelpreises an die Europäische Union? "Das war eine Entscheidung, die kein Risiko beinhaltet. Man hat eine Chance verpasst, echte Vorbilder zu präsentieren." Es zeige auch, dass sich der Alternative Nobelpreis nicht überholt hat. (APA)

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(Quelle: salzburg24)

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