Was es damit auf sich hat

Salzburg sagt jetzt "Pfiat di zum Wegwerfen"

Zehn Prozent des Restabfalls in Salzburg sind weggeworfene, meist noch genießbare, Lebensmittel. 
Veröffentlicht: 18. November 2022 13:59 Uhr
Das Land Salzburg sagt jetzt "Pfiat di zum Wegwerfen". So heißt zumindest die großangelegte Kampagne für weniger Lebensmittel im Müll und mehr Bewusstsein für Nachhaltigkeit, die am Freitag vorgestellt wurde.
SALZBURG24 (tp)

Neun Kilogramm an Lebensmitteln wirft ein Vier-Personen-Haushalt pro Monat einfach weg. 16 Prozent des Restmülls bestehen aus noch verwertbaren und wertvollen Lebensmitteln. Das Land Salzburg will mit der heute gestarteten Kampagne "Sag Pfiat di zum Wegwerfen" genau das ändern, wie in einer Aussendung mitgeteilt wurde.

 

Mit weggeworfenem Essen den Lungau ernähren

Fachleute des Landes Salzburg haben ermittelt, dass insgesamt fast ein Drittel des Restmülls aus Lebensmitteln (16 Prozent) und Bio-Abfällen (14,1 Prozent) besteht. Ganze 14.900 Tonnen Essbares landen pro Jahr in Salzburg im Restmüll. Damit könnte man den Lungau ein Jahr lang ernähren. Pro Salzburger:in sind das 27 Kilogramm. Die Kampagne „Sag Pfiat di zum Wegwerfen“ soll darüber informieren, wie Müll vermieden werden kann und er besser getrennt wird – und schafft Bewusstsein für die wertvollen Lebensmittel.

Müllvermeidung beim Einkaufen

Für LH-Stv. Martina Berthold (Grüne) ist das große Ziel der Kampagne, „dass weniger Essen im Abfall landet. Damit spart man Geld und schützt gleichzeitig das Klima.“ Müll zu vermeiden beginnt schon beim Einkauf, es sei nur ein wenig Achtsamkeit dafür notwendig. „Wenn wir schon im Supermarkt darauf achten, nicht zu viel oder auch unverpackte Lebensmittel einzukaufen, haben wir schon einen wichtigen Schritt gesetzt. Bewusst kochen und lagern spart ebenso Restmüll ein“, so Berthold.

"Was im Restmüll landet, ist für immer verloren"

Reste vom Obstsalat, das leere Pestoglas oder alte Zeitungen können schnell im falschen Abfallbehälter landen – das dürfte wohl jedem von uns schon mal passiert sein. Vieles findet sich im Restmüll …

Mehr Informationen gewünscht

Im Rahmen einer Studie wurde die Salzburger Bevölkerung gefragt, was getan werden soll, damit künftig der Müll noch besser getrennt wird. „Die meisten Befragten, rund ein Viertel, setzen auf mehr Information und Aufklärung und wünschen sich Maßnahmen die an die Vernunft appellieren und Bewusstsein schaffen“, so Markus Graggaber, Leiter der Umwelt-Abteilung des Landes.

Salzburg sagt Land Salzburg/Neumayr/Leopold
Markus Graggaber (Leiter Natur- und Umweltschutz) und LH-Stv. Martina Berthold präsentieren die neue Landes-Kampagne.

Nachholbedarf beim Mülltrennen

Analysen zeigen, dass noch immer 30 Prozent des Restmülls Bio-Abfälle, 13 Prozent Plastik und über 12 Prozent Glas, Metall und Textilien sind, die sinnvoll verwertet werden könnten. Dabei ist Abfall wirklich klimarelevant. "Wenn es gelingt, die Menge an Lebensmitteln, die derzeit noch über den Restmüll oder über die Biotonne entsorgt werden, zu halbieren, können pro Einwohner:in und Jahr rund 60 Kilogramm CO2 eingespart werden", so Berthold.

(Quelle: salzburg24)

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