In Salzburg sucht man gezielt geflohenes Lehrpersonal mit Deutschkenntnissen und blauem Pass. Bisher haben sich laut Land 13 ukrainischstämmige Lehrpersonen und Studierende gemeldet.
Wieviele ukrainische Schüler:innen sind schon da?
Im Moment ist die Lage zur Anzahl der ukrainischen Schülerinnen und Schüler in den österreichischen Schulen noch etwas unübersichtlich. Es sind bereits wesentlich mehr Jugendliche im Land als den Schulen zugeteilt. Das sei auch logisch - man warte mit der Schulzuteilung, bis die Kinder einen festen Wohnsitz haben, schilderte etwa der Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer am Dienstag am Rand einer Pressekonferenz. Ansonsten müsse man sie nach einer Übersiedlung erst wieder aus der Klasse herausreißen.
Es sind aber auch bereits wesentlich mehr ukrainische Lehrkräfte im Land als an den Schulen. An sich wäre es naheliegend, diese beim Unterricht der ukrainischen Kinder einzusetzen. Allerdings brauchen sie zunächst eine Arbeitserlaubnis. Das Lehrerdienstrecht schreibe außerdem ein gewisses Niveau an Deutschkenntnissen vor, so Himmer. Wer diese nicht nachweisen könne, dürfe nicht als Lehrkraft angestellt werden.
Kommt gesetzliche Änderung?
Aus diesem Grund sind die derzeit neu aufgenommenen Personen mit Ukrainisch-Kenntnissen in Wien vor allem schon länger in Österreich lebende Lehrkräfte, die bisher etwa im muttersprachlichen Unterricht eingesetzt wurden, bzw. Studierende. Die Erfordernis der Deutsch-Kenntnisse könne man nur über eine gesetzliche Änderung lösen, meinte Himmer. Wien werde sich bis dahin damit behelfen, ukrainische Lehrer ohne ausreichende Deutsch-Kenntnisse bei anderen Organisationen wie etwa Vereinen anzustellen und sie über diese für den Unterricht einzusetzen.
In anderen Bundesländern sieht es ähnlich aus. In Oberösterreich haben sich bisher 19 Lehrerinnen und Lehrer aus der Ukraine für den Schuldienst gemeldet, mangels "blauer Karte" konnten sie aber noch nicht angestellt werden. In der Steiermark bereitet man einen Erlass vor. Es hätten sich bereits zahlreiche Interessenten gemeldet, die aber zum Teil noch auf Arbeitserlaubnis warten.
Bundesländer wollen Ukrainer:innen einstellen
In Kärnten sind deutschsprachige Ukrainer beziehungsweise Pädagogen aus der Ukraine noch nicht im Einsatz. Es würden die Voraussetzungen fehlen, dass sie für den Unterricht herangezogen werden können. In Niederösterreich wurden mit derzeitigem Stand etwa zehn zusätzliche Pädagoginnen und Pädagogen eingestellt. "Wir wissen von zwei, dass sie selbst aus der Ukraine geflüchtet sind", so die Bildungsdirektion.
In Tirol haben von den rund 20 Lehrpersonen, die neu angestellt wurden bzw. werden, ebenfalls "einige" ukrainischen Hintergrund. Insgesamt hätten sich bei der Bildungsdirektion über 20 ukrainische Staatsbürgerinnen bzw. Staatsbürger mit pädagogischer Ausbildung gemeldet, die schon länger in Tirol leben oder erst kürzlich gekommen sind.
(Quelle: apa)