In der Causa um den Großeinsatz in Vorchdorf (Bezirk Gmunden) am Wochenende werden immer mehr Details bekannt. Unter den 19 vorübergehend Festgenommenen soll sich auch ein Salzburger Generalstabsoffizier befinden, der bereits einschlägig bekannt sei. Er sei 2018 nach einer rassistischen Rede vorübergehend vom Dienst enthoben worden, wie der „Standard“ berichtet. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Michael Bauer, hat das am Donnerstag bestätigt.
Salzburger Oberst wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt
Laut dem Bericht wird der Offizier, der an der Versammlung von „Waffenfreunden“ auf dem Bauernhof in Vorchdorf beteiligt war, als Rädelsführer betrachtet. Während des Polizeieinsatzes soll er sich aggressiv verhalten haben und in weiterer Folge wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt worden sein. Das Verteidigungsministerium bestätigte gegenüber dem „Standard“ seine Involvierung und prüft mögliche Konsequenzen. Diese seien aber vom Polizeibericht, der ans Ministerium übermittelt werden muss, abhängig.
Vonseiten des Salzburger Bundesheeres werden zu der Causa keine Auskünfte erteilt, wie ein Sprecher auf SALZBURG24-Anfrage erklärt. Die Angelegenheit werde, wie Disziplinarverfahren generell, über das Verteidigungsministerium abgewickelt.
Bundesheer-Offizier 2018 wegen rassistischer Rede gerügt
Bereits in der Vergangenheit sorgte der Oberst offenbar für Kontroversen. 2018 soll er bei einer Veranstaltung des Kameradschaftsbundes Oberösterreich als Redner eingesprungen sein und „rassistische sowie fremdenfeindliche Darstellungen und subtile Diffamierungen der Politiker und Bürger unseres Landes“ ausgesprochen haben. Das berichteten damals die "Oberösterreichischen Nachrichten". "Im Zuge dessen hat er eine andere Dienstzuweisung erhalten", so Bauer, der über den Ausgang des Verfahrens keine Auskunft geben dürfe.
Auch im Magazin der freiheitlichen Personalvertreter im Bundesheer und einer Broschüre der FPÖ Salzburg hatte der Offizier einst vor dem „Eindringen kulturfremder Ethnien in unsere Heimat“ gewarnt.
Nachdem das Verhalten des Offiziers erneut geprüft wird, bleibt abzuwarten, ob es abermals zu disziplinarischen Maßnahmen kommt.
(Quelle: salzburg24)