"Mega-Herausforderung"

Salzburger fliegt mit Elektro-Wingsuit über Gipfel

Peter Salzmann fliegt mit einem elektrischen Wingsuit über die Drei Brüder im Salzburger Pinzgau.
Veröffentlicht: 11. November 2020 14:46 Uhr
Dem Salzburger Wingsuit-Pilot Peter Salzmann gelang diesen Sommer der Flug seines Lebens: Mit einem motorisierten Flügelanzug flog er über die Gipfel der Drei Brüder im Pinzgau. Der Antrieb, den er gemeinsam mit BMW entwickelte, erlaubte es ihm, dieses Manöver im Steigflug durchzuführen. Uns hat der Saalfeldener erzählt, wie er auf diese Idee kam und welche Anforderungen der Flug an ihn stellte.

In einem Wingsuit über alpines Gelände gleiten, über Baumwipfel und entlang von Felswänden fliegen – für viele Menschen das ultimative Freiheitsgefühl und wohl die purste Form des Fliegens. Dieser Sport existiert seit etwa 20 Jahren, in dieser Zeit wurde dabei immer wieder versucht, die Flügelanzüge in irgendeiner Form mit Antrieben zu versehen. Diese Idee ließ auch den Saalfeldener Peter Salzmann nicht los. Schon vor etwa fünf Jahren machte er sich erstmals darüber Gedanken, einen Wingsuit zu motorisieren und so die Flugeigenschaften zu verbessern.

Ideenfindung in den Salzburger Alpen

"Ich war mit einem Freund in den Bergen unterwegs und wir haben dabei festgestellt, dass einige Sprünge nicht möglich waren, weil die Bedingungen nicht genau passten. Also haben wir herumphilosophiert und uns gefragt, was wir machen können, damit diese Flüge möglich werden", erzählt Salzmann im Gespräch mit SALZBURG24 von der Ideenfindung. Letztendlich kamen sie zu dem Schluss, dass ein elektrischer Antrieb am vielversprechendsten sei.

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Elektrischer Antrieb verbessert Flugeigenschaften

Grundsätzlich geht es darum, mit einem Impeller – also ein von einem Gehäuse umschlossener Propeller – die Flugeigenschaft eines Wingsuits weiter zu verbessern, ohne das Auslösen des Fallschirms zu beeinflussen. Ziel ist es, die Freiheit zu haben, einmal schneller zu fliegen und auch an Höhe gewinnen zu können, gibt der Salzburger Extremsportler weiter an. Steigen ist dabei in jedem größeren Wingsuit möglich, ein Antrieb verbessert diese Eigenschaft aber zusätzlich.

Salzburger setzt Idee mit BMW um

Um diese Vorstellung Wirklichkeit werden zu lassen, fand der Salzburger seinen Weg zum Autohersteller BMW. "Die waren von Anfang an motiviert und wollten dabei sein, die Idee ist erst dann so richtig fixiert worden. Ein Jahr lang trafen wir uns zu Meetings, darauf folgten zwei Jahre Entwicklungszeit", so Salzmann. Der Salzburger teilte den Ingenieuren und Designern seine Forderungen mit, daraufhin wurden erste Prototypen erstellt.

Motorisierter Wingsuit-Flug über Drei Brüder

Im Sommer 2020 war es dann soweit. Ein etwa zwölf Kilo schwerer elektrischer Antrieb war einsatzbereit und hatte genug Leistung, einen Wingsuit-Flug etwa fünf Minuten lang zu unterstützen. Daraufhin hatte der Salzburger Extremsportler seinen aufregendsten Sprung vor sich: Mit anderen Wingsuit-Piloten stürzte er sich aus einem Helikopter, um kurze Zeit später an den Gipfeln der Drei Brüdern vorbeizufliegen, den Antrieb zu aktivieren und in einen motor-unterstützen Steigflug überzugehen. Ein Flug, der so noch nie zuvor durchgeführt wurde.

Peter Salzmann: "Eine Mega-Herausforderung"

"Fliegerisch war das eine Mega-Herausforderung. Wenn man sich einmal vorstellt, was da alles zusammenkommt. Man muss mit anderen Wingsuit-Piloten in Formation fliegen, dann im richtigen Moment den Gleitflug ausflachen und den Steigflug beginnen. Im Steigflug musste ich dann noch an den Kamerateams vorbeifliegen", gibt der Salzburger Flug-Pionier Einblick in die Herausforderung. Zwei Jahre lang hat er auf diesen Moment hingearbeitet. "Ich bin so viel gereist und gesprungen wie noch nie in meinem Leben – alles zur Vorbereitung auf dieses eine Projekt."

Antrieb wird weiterentwickelt

Doch wohin geht die Reise? Neue Entwicklungen gerade im Bereich der Akku-Technologien zeigen, dass der Wingsuit-Antrieb noch weiter verbessert werden kann. "Er wird natürlich weiterentwickelt, wir haben viele Erfahrungswerte gesammelt und festgestellt, dass Potential vorhanden ist, das Ding noch stärker und leichter zu machen. Wir sind schon wieder in den Startlöchern für die nächste Version", gibt Peter Salzmann einen Blick in die Zukunft.

(Quelle: salzburg24)

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