Gewalt gegen Frauen ist alltäglich. Etwa jede dritte Frau in Österreich erlebt ab einem Alter von 15 Jahren körperliche oder sexuelle Gewalt, das zeigen Daten der Statistik Austria. Im Vorjahr wurden allein im Bundesland Salzburg 850 Annäherungs- und Betretungsverbote verhängt.
Die Salzburger KPÖ PLUS will deshalb Notrufnummern für Frauen möglichst breit und niederschwellig bekannt machen, indem diese auf Milchpackungen gedruckt werden. „Eine Milchpackung wird zuhause im Durchschnitt siebenmal in Händen gehalten. Druckt man die Kontaktdaten von Beratungsstellen auf Milchpackungen, erreicht man alle Bewohner eines Haushalts“, sagt Klubobfrau Natalie Hangöbl. Die Nummern vom Frauennotruf Salzburg (0662 881100), Gewaltschutzzentrum Salzburg (0662 870100) und die bundesweite Frauenhelpline (0800 222 555) sollen auf die Packungen kommen.
Damit würde man dem niederösterreichischen Vorbild folgen. Bereits 2021 gab es dort eine zweiwöchige Kooperation zwischen dem Land und der NÖM AG. Auf die Ein-Liter-Milchpackungen wurden die Telefonnummern der Frauenhelpline und des niederösterreichischen Frauentelefons abgedruckt. Außerdem wurde auch ein QR-Code, der auf die Seite „Stopp die Gewalt“ des Landes führt, abgebildet.
Noch keine Gespräche mit SalzburgMilch
Salzburgs größte Molkerei – die SalzburgMilch – verkauft pro Monat einige 100.000 Milchpackungen. Offizielle Gespräche zur Projektidee habe es zwischen Politik und der Molkerei nicht gegeben, heißt es auf SALZBURG24-Anfrage. Näher wollte man sich dazu auch nicht äußern. Der Antrag der KPÖ PLUS soll jedenfalls am Mittwoch vom Landtag in der Ausschusssitzung behandelt werden. Ob die Maßnahme in Salzburg umgesetzt wird, steht demnach noch in den Sternen.
(Quelle: salzburg24)