Die Salzburger Lawinenwarnberichte sind ab Sonntag wieder griffbereit am Handy mit der Land Salzburg-App und auf www.lawine.salzburg.at verfügbar. Eine Pflichtlektüre vor jeder Planung einer Skitour oder für das Freeriden abseits der Pisten, wie das Land Salzburg am Freitag in einer Aussendung betont. „Wir sammeln alle Daten und Einschätzungen und führen diese im Lawinenbericht zusammen. Da die Gefahrensituation sehr unterschiedlich sein kann, ist es uns wichtig, dass der Bericht sehr regional ist. Wichtig dabei: Nicht nur die Gefahrenstufe ist wichtig, sondern auch die Detailinfos“, sagt Michael Butschek von GeoSphere Austria.
16 Lawineneinsätze im vergangenen Winter
Die Wichtigkeit einer guten Tourenplanung unterstreicht auch die Salzburger Bergrettung. „Im vergangenen Winter 2023/2024 gab es glücklicherweise keine Lawinentoten in Salzburg, allerdings 16 Einsätze bei teils sehr widrigen Bedingungen, die meist vermeidbar gewesen wären. In der heurigen Saison verunglückte eine Wanderin schon im September durch eine Nassschneelawine und eine Person, die mit einer Schneewechte abgestürzt ist“, so Balthasar Laireiter, Landesleiter der Bergrettung.
Laireiter: „Auch kurz mal raus ist gefährlich“
Ebenso lebensnotwendig ist für den Bergrettungs-Chef „die Vorbereitung auch für kurze Ausflüge ins Gelände oder Variantenfahrten abseits der Piste. Dort drohen dieselben Gefahren wie bei einer Skitour. Positiv ist, dass viele Hotels in Salzburg die Lawineninfos täglich an ihre Gäste weitergeben, die meist nur kurz abseits der Pisten unterwegs sind. Das ist vorbildlich und wichtig“, so Laireiter.
Welche Möglichkeiten für mehr Sicherheit am Berg, darüber hat Laireiter mit S24-Redakteurin Anna-Lena Baldauf gesprochen. Der Bergretter sieht vor allem in GPS-Armbändern großes Potenzial.
Schweiger: „Solide Ausbildung“
Die Lawinenwarnkommissionen des Landes bereiten sich derzeit am Kitzsteinhorn intensiv auf die bevorstehende Wintersaison vor. Von Donnerstag bis Samstag wurde und wird wieder intensiv geschult und geübt. Interpretieren von Wetterdaten, Schneedeckenuntersuchungen und Stabilitätstests im Gelände, das richtige Verhalten bei Hubschraubereinsätzen und vieles mehr stehen dabei am Stundenplan. Die Expertise und die lokalen Kenntnisse der Kommissions-Mitglieder ist eine wichtige Basis für die Erstellung der regelmäßigen Lawinenwarnberichte, die jeden Abend für den nächsten Tag in der Land Salzburg App veröffentlich werden.
Die fast 1.000 Mitglieder der Lawinenwarnkommissionen erhalten eine umfassende und vertiefende Aus- und Weiterbildung durch Fachleute. „Die Schulungen sind aufgeteilt in einen Grund- und einen Fortbildungslehrgang. Darin sind umfangreiche Praxisübungen wie in diesen Tagen am Kitzsteinhorn enthalten. In Summe sind diese Inhalte eine perfekte Basis für die Mitglieder, denn sie übernehmen große Verantwortung für ihre Region“, so Alexander Schweiger, vom Katastrophenschutz des Landes und dabei zuständig für den Amtlichen Lawinenwarndienst.
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(Quelle: salzburg24)