Im Vorverkauf bleiben die Preise gleich, eine Einzelfahrt für den städtischen O-Bus kostet weiterhin 1,60 Euro und ist an den Vorverkaufsstellen (in den ServiceCentern Verkehr und in über 130 Trafiken) im 5er-Block erhältlich. Eine weitere Neuerung: Die 24-Stundenkarte ist mit 3,30 Euro im Vorverkauf billiger geworden und ab sofort auch einzeln erhältlich. Zudem sind Tickets zu sogenannten „Schwachlastzeiten" von 9 bis 17 Uhr künftig auch an Sonn- und Feiertagen gültig (früher waren sie nur von Montag bis Samstag gültig). Auch der Automaten-Tarif fällt weg, die Tickets am Automaten sind nun zu den günstigeren Vorverkaufspreisen erhältlich.
Preisexplosion trifft Spontanfahrer
Die letzte Tarifanpassung ist gerade einmal ein Jahr her, ab 1. Juli 2013 folgt gleich die nächste. „Es handelt sich hierbei um eine jährliche Indexanpassung, die liegt immer noch unter zwei Prozent.", so Wolfram Marius vom Salzburger Verkehrsverbund (SVV) auf Anfrage von Salzburg24.at.
Bitter ist die Preissteigerung vor allem für Kurzentschlossene: Laut einer aktuellen Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) fährt jeder dritte Salzburger häufig mit Bahn und Bus. Insgesamt nutzen demnach rund 270.000 Salzburgerinnen und Salzburger zumindest ab und zu öffentliche Verkehrsmittel. Genau diese Gelegenheitsfahrer bzw. Spontanfahrer trifft die Preissteigerung besonders hart.
Viele von ihnen haben nicht sofort einen 5-er-Block parat, erst ein ServiceCenter Verkehr oder eine Trafik aufzusuchen ist vor allem für Tagestouristen, Ortsunkundige oder ältere Menschen oftmals ein mühsames Unterfangen. Auch hat nicht jede Bushaltestelle in der Stadt Salzburg eine Vorverkaufsstelle um die Ecke. Nur drei Bushaltestellen sind mit Fahrkartenautomaten ausgestattet, nämlich am Salzburger Hauptbahnhof, am Hanuschplatz und an der Bushaltestelle „Herrnau".
Fairkehr: „Geht in völlig falsche Richtung"
Weiters können Fahrgäste Bustickets bei den ÖBB-Fahrkartenautomaten an den S-Bahn-Haltestellen erwerben und Ermäßigungen wie etwa für Senioren und Jugendliche bleiben unverändert. Dennoch stößt die erneute Preissteigerung auf wenig Gegenliebe: „Es wird ein völlig falsches Signal ausgesendet. Das Land (der SVV gehört zu 100 Prozent dem Land Salzburg, Anm. d. Red.) kann sich laut Koalitionsabkommen eine Verlängerung der Lokalbahn zum Mirabellplatz und die Umfahrung in Bergheim leisten, aber ein attraktives Einstiegsticket oder dichtere Bustakte sind nicht möglich. Sobald Beton fließt und der Bagger fährt, dann ist Geld da, aber die ständige Preiserhöhung der Öffi-Tickets, das geht in die falsche Richtung", so Erik Schnaitl, Obmann des Vereins fairkehr im Gespräch mit Salzburg24.at.
Fixe Fahrkartenautomaten "zu teuer"
Wie in anderen österreichischen Städten könnte an jeder Bushaltestelle in Salzburg ein Fahrkartenautomat installiert werden. So wären zum einen die Busfahrer entlastet und die Gäste könnten zum anderen zu günstigeren Vorverkaufstarifen die Salzburger „Öffis" nutzen. „Bei der beträchtlichen Anzahl an Bushaltestellen ist das zu teuer – Installation, Energiepreise, Reparatur und Wartung würden hier die Betriebskosten in die Höhe schnellen lassen", so Marius vom SVV. Schnaitls alternativer Lösungsvorschlag: „Salzburg könnte es etwa Freiburg gleichtun, dort findet man direkt in den öffentlichen Verkehrsmitteln überall einen Fahrkartenautomaten, hier ist dann zumindest die Gefahr vor Vandalismus um einiges geringer."
Ob diese Vorschläge im „Touristendschungel" Salzburg jemals umgesetzt werden bleibt fraglich. Für Gelegenheitsfahrer ist es künftig ratsam, Tickets aus dem Vorverkauf bei sich zu haben. „In Zukunft wollen wir auch noch den Ticketverkauf via Mobiltelefon forcieren", so Marius im S24.at-Gespräch. Diese sind derzeit aber auch um 30 Cent teurer.
(Quelle: salzburg24)