Der Umgang mit digitalen Medien und Angeboten ist wohl für die meisten von uns ein Kinderspiel. Vergessen werden aber oftmals diejenigen, die ohne die neuen Technologien aufgewachsen sind. Schließlich prägt die fortschreitende Digitalisierung heutzutage immer mehr Lebensbereiche – angefangen beim Smartphone als täglichen Begleiter über ausschließlich digital verfügbare Gutscheine oder Online-Anmeldungen in der Hausarztpraxis.
Absturz in soziale Isolation
Viele ältere Menschen zeigen Berührungsängste mit den neuesten Technologien und digitalen Geräten. Das Verständnis und die Nutzung von Tablets und Co kann für sie mitunter schwierig sein, was durch mangelnde soziale Teilhabe rasch zur Isolation führen kann. "Viele trauen sich nicht alleine", weiß Christine Daller vom Diakoniewerk Salzburg um die Unsicherheiten von älteren Menschen in der digitalen Welt im Gespräch mit SALZBURG24 zu berichten. Das Diakoniewerk vermittelt deshalb landesweit Freiwillige, um Seniorinnen und Senioren fit in digitalen Fragen zu machen.
Größe Probleme für Pensionist:innen
Das Besondere: Es handelt sich hierbei um Eins-zu-eins-Betreuung – egal ob im Seniorenheim, in einer Begegnungsstätte oder daheim in den eigenen vier Wänden. Einmal pro Woche sind flexibel gestaltete Termine möglich. "Ohne Smartphone, Laptop, Tablet und Internetzugang sind viele Vergünstigungen und Möglichkeiten sozialer, gesellschaftlicher Teilhabe eingeschränkt“, erklärt die Freiwilligenkoordinatorin. "Die meisten Fragen kommen zu WhatsApp auf: Wie verschicke ich ein Foto an Familienangehörige oder nehme eine Sprachnachricht auf?" Dazu kommen Unsicherheiten bei Online-Bestellungen, Preisvergleichen oder einfach zur Internetsuche, um sich zu informieren. "Die Verunsicherung, etwas falsch zu machen, oder die Angst vor Betrug sind nicht zu unterschätzen." Rasch würden dadurch Selbstzweifel bei den Betroffenen entstehen.
Soziale und digitale Teilhabe
Bei der professionell begleiteten Freiwilligenarbeit gehe es vorrangig darum, älteren Menschen die digitale Teilhabe in einer mittlerweile hochtechnisierten Gesellschaft zu ermöglichen. "Das Ergebnis sind selbstbewusste und kompetente ältere Menschen“, weiß Daller. "Diese gewonnene Sicherheit und der generationsübergreifende Austausch sind ganz wichtig."
Hier könnt ihr euch beim Projekt melden
Preisgekröntes Projekt aus Salzburg
Das Projekt "Handy, Laptop & Co" wurde 2021 in der Stadt Salzburg ins Leben gerufen und im Folgejahr aufs gesamte Bundesland ausgeweitet. Das Angebot ist für alle Teilnehmenden kostenlos und wird vom Land Salzburg finanziert. Mitmachen kann jede und jeder direkt über das Diakoniewerk oder den Freiwilligendienst: "Viele junge Männer, die hauptberuflich im IT-Bereich arbeiten, machen bei uns mit", schildert Daller und führt aus. "Oftmals haben sie im Berufsalltag wenig Kontakt mit Menschen und sehnen sich ein wenig danach." Es gehe darum, sich in Bedürfnisse der älteren Generation hineinversetzen – und der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Das sei eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Das Projekt vom Diakoniewerk Salzburg hat 2023 Regionalitätspreis in der Kategorie "Soziales Zusammenleben" gewonnen und wurde mit dem Staatspreis für Freiwilliges Engagement ausgezeichnet.
(Quelle: salzburg24)