Möseneder selbst habe angeboten, als Obmann zurückzutreten. Die Agenden des RFJ soll künftig der Pinzgauer Sebastian Schwaighofer übernehmen.
Möseneder: "Ständig-redundante Empörungen"
"Die ständig-redundanten Empörungen rund um meine Person sind auf Dauer nicht nur ermüdend, sondern gehen auch eindeutig am Ziel vorbei", sagte Roman Möseneder. Er wähle daher "den verantwortungsvollen Schritt", der politischen Arbeit der Salzburger Freiheitlichen solle nicht geschadet werden.
Rücktritt für Regierungsparteien nicht genug
Für die Salzburger Regierungsparteien ÖVP, Grüne und Neos ist der Rücktritt nicht genug. Möseneder habe am Samstag bei der Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen, wie auf einem Video zu sehen sei, eine Rauchbombe mit dem Fuß in Richtung von Polizisten gekickt. Für Neos-Klubobmann Sepp Egger "unfassbare Szenen", die auch strafrechtliche Konsequenzen erfordern würden. "Offenbar ist Gewalt gegen die Polizei bei der FPÖ kein Problem mehr", sagte Egger.
Polizei-Gewerkschafter übt Kritik
Auch Gerhard Lerch, Vorsitzender der Polizeigewerkschaft, übte in einer Aussendung am Sonntag Kritik an Möseneder: "Als Herr Möseneder letzte Woche ganz offen mit dem unwürdigen Klischee des 'Bullenschweines' operiert hat, kam eine halbherzige Entschuldigung, die ich annahm unter der Bedingung, dass er sie ernst meine. Dass dies nicht der Fall ist, zeigt nun ein schockierendes Video der Stadt Wien. Beschimpfungen und Gewalt gegen die Polizei und die vermeintliche Zukunftshoffnung der FPÖ ganz mittendrin und aktiv dabei."
ÖVP fordert Svazek zu Entschuldigung auf
Die ÖVP fordert FPÖ-Chefin Marlene Svazek in Aussendungen auf, sich bei den Polizistinnen und Polizisten zu entschuldigen und Möseneder aus der Partei auszuschließen. "Das Dulden von rechtsextremen Umtrieben geht schon viel zu lange und zu weit", sagte ÖVP-Landesgeschäftsführer Nikolaus Stampfer.
"Endlose Reihe an rechtsextremen Ausfällen"
"Dieser Gewaltakt ist der Gipfel einer mittlerweile endlosen Reihe an rechtsextremen Ausfällen", sagte der Grüne Landesgeschäftsführer Simon Heilig-Hofbauer. Die FPÖ müsse sich von der Gewalt in ihrem engsten Umfeld distanzieren. "Wir fordern dahingehend klare Worte von Landesparteiobfrau Svazek", betonte Hofbauer.
Immer wieder Aufregung um RFJ-Obmann
Möseneder hatte in der Vergangenheit immer wieder für Empörung gesorgt. Anfang Oktober schloss ihn der Salzburger Landesjugendbeirat aus, nachdem er ein Bild im Internet geteilt haben soll von Rechtsradikalen, die das Pastoralamt in Linz stürmten. In der Vorwoche sorgte ein Posting für Aufregung, bei dem er die Gesichter von zwei Polizisten bei einer Corona-Demo mit Schweine-Emojis unkenntlich gemacht hatte. Der Vorsitzender der Polizeigewerkschaft Gerhard Lerch forderte am Sonntag aufgrund der beiden Vorfälle ebenfalls eine Distanzierung der Salzburger FPÖ von Möseneder.
(Quelle: salzburg24)