Man habe Stronach mit der namensverwandten Partei nicht schaden, sondern seinen Namen vor "politischen Störungen" schützen wollen, sagte Christoph Humpf von der "Frank Stronach Partei" am Mittwoch zur APA. Stronach hatte gegen Humpf und zwei weiteren Proponenten der "Frank Stronach Partei" am 14. September eine Unterlassungsklage mit einem Streitwert von 200.000 Euro beim Landesgericht Salzburg eingebracht.
Alles nur ein Missverständnis
Das "Missverständnis" soll morgen, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz in Salzburg klargestellt werden, sagte Humpf. "Wir wollen uns in Anwesenheit der Medien bei Stronach entschuldigen. Wir wollten ihm in keinster Weise schaden, wir sind große Fans von ihm." Man sei mit der Partei bisher auch noch nie an die Öffentlichkeit getreten.
Platzhalter-Partei
Die "Frank Stronach Partei" sei deshalb gegründet worden, damit kein anderer eine Partei unter Stronachs Namen eintragen könne und somit Stronach seine Partei ungestört gründen und sich langwierige Gerichtsverfahren ersparen könne, erklärte der 31-jährige Finanzberater. "Wir dachten uns, jetzt ist der Name da, es kann nichts mehr passieren. Wir wollten Stronach alle Rechte übergeben." Humpf wünscht sich in der nächsten Woche eine persönliche Aussprache mit dem austro-kanadischen Milliardär. "Wir wollen auch ohne Prozess den Namen an ihn zurückgeben. Am Montag in zwei Wochen ist eine Generalversammlung anberaumt. Auf der Einladung steht die Löschung des Parteinamens. Ich glaube, dass sich dafür eine Mehrheit finden lässt."
Team Stronach wurde später gegründet
Die Statuten der "Frank Stronach Partei" wurden am 10. September beim Innenministerium hinterlegt. Stronach wiederum stellte sein "Team Stronach" am 27. September den Medien vor. Er sei an diesem Tag auch in Wien gewesen, habe Stronach seine Visitenkarte in die Hand gedrückt und sich mit ihm fotografieren lassen, schilderte Humpf. Der gebürtige Deutsche hegt nun die Hoffnung, dass es mit Stronach zu einer außergerichtlichen Klärung kommt. Stronachs Rechtsanwalt Michael Krüger hatte in der Unterlassungs-Klage erklärt, dass Stronach den Beklagten nie eine Zustimmung erteilt habe, seinen Namen als Parteienbezeichnung zu wählen. Die "Namensanmaßung" beeinträchtige die Interessen des Klägers, betonte der Anwalt.
Humpf war Pressesprecher der "Christlichen Partei Österreichs - Salzburg", er hat sein Amt im August aber ruhend gestellt. Eine weitere, von Stronach geklagte Person ist laut Klage Mitglied dieser Partei. Der Drittbeklagte ist ein Unternehmer. Die Partei "Die Christen" sei bei der vergangenen Nationalratswahl bundesweit angetreten, "danach wurde sie in 'Christliche Partei Österreichs' umbenannt", erläuterte der 31-Jährige.
(APA)
(Quelle: salzburg24)