Einmal mehr kam es wegen der Champions League zu erheblichen Verkehrsproblemen in Salzburg-Taxham und der Flachgauer Gemeinde Wals-Siezenheim. Für Besuchende gibt es am Dienstag bei der Red-Bull-Arena keine Parkmöglichkeiten. Zudem sperrte die Polizei die Kleßheimer Allee vor dem Stadion ab 16 Uhr für den Kfz-Verkehr. Wegen des starken Fan-Zustroms kam es vor allem auf der Westautobahn (A1) im Stadtgebiet zu starkem Verkehr und Verzögerungen, aber auch im Stadtgebiet staute es.
Zum großräumigen Umfahren oder den Verzicht auf das Auto rund ums Stadion wurde vorab geraten, weshalb die Salzburger Polizei auf die Öffis und Shuttlebuslinien vom Messezentrum bzw. Outletcenter hinwies. Ein Fanmarsch war indes nicht geplant.
Kommen gewaltbereite Fußball-Fans?
Weil die Salzburger Polizei mit der Teilnahme gewaltbereiter Personen rechnete, wurde das Gebiet rund die Red-Bull-Arena zum Sicherheitsbereich erklärt. "Wie die Erfahrung aus vergangenen Begegnungen gezeigt hat, besteht eine allgemeine Gefahr für die Gesundheit mehrerer Menschen und für Eigentum in großem Ausmaß", heißt es in der Verordnung und weiter: "Bei erkennbarem Bedarf werden personenbezogene Daten von Anwesenden mit mobiler Videoüberwachung ermittelt." Davon eingeschlossen sind auch Fanbewegungen zum und vom Stadion.

Aus diesem abgesteckten Bereich kann die Exekutive gemäß Paragraf 49a des Sicherheitspolizeigesetzes Personen wegweisen, die gefährliche Angriffe im Zusammenhang mit Sportgroßveranstaltungen begehen oder begangen haben. Die Polizei erhält damit besondere Befugnisse zur Verhinderung von Gewalt und Rassismus. Ziel ist dieser Maßnahme ist es, dass die Polizei präventiv handeln kann. So gebe es die Möglichkeit, polizeibekannte und gewaltbereite Fußball-Fans aus dem Sicherheitsbereich wegzuweisen.
Ein solch verordneter Sicherheitsbereich sei mittlerweile der Standard bei Sportgroßveranstaltungen in Salzburg, die aufgrund der Gefährdungseinschätzung der Polizei als Risikospiele gelten. Erstmal in Salzburg angewendet wurde diese Maßnahme bei der Fußball-Europameisterschaft 2008.
Sicherheitsbereich rund um Red-Bull-Arena
Der Sicherheitsbereich am Dienstag betrifft konkret die Red-Bull-Arena und die Mielestraße im rechten Winkel von der A1, einschließlich der Schlossmauer beim Kavalierhaus bis zum Ende der Kaindlstraße bzw. dem Parkplatz Nord. Von dort erstreckt sich das Areal bis zur Autobahnanschlussstelle Taxham/Europark und dem östlich davon gelegenen Parkplatz sowie Richtung Südwesten entlang der Wohnhäuser über die Kleßheimer Allee hinweg und von dort aus wieder zur A1.
Die Verordnung der BH Salzburg-Umgebung und Landespolizeidirektion tritt heute um 15 Uhr in Kraft und endet um 23 Uhr. Ähnliche großangelegte Polizeieinsätze kosteten in der Vergangenheit übrigens um 500.000 Euro.
Salzburg kracht in CL auf Chelsea
Aus sportlicher Sicht steigt die Spannung vor dem CL-Hit zwischen Salzburg und Chelsea nahezu ins Unermessliche. Zwei Runden vor Abschluss der Gruppenphase trennt beide Mannschaften nur ein Punkt. Ein Gästesieg gegen die noch ungeschlagenen Bullen würde die Londoner ins Achtelfinale befördern. Für AC Milan und Dinamo Zagreb geht es im Parallelspiel um den Anschluss an das Spitzenduo in CL-Gruppe E.
Gedenken an Dietrich Mateschitz
"Wir sind der große Außenseiter. Aber wir wollen Chelsea zuhause ärgern", meinte Bullen-Trainer Matthias Jaissle vor dem ersten Spiel nach Bekanntwerden des Todes von Dietrich Mateschitz. Zu Ehren des verstorbenen Red Bull-Gründers gibt es vor dem Anpfiff in Wals-Siezenheim eine "Minute der Dankbarkeit" mit Applaus statt einer Schweigeminute.
Das Spiel ist längst ausverkauft, 29.520 Zuschauende werden nach Wals-Siezenheim pilgern.
(Quelle: salzburg24)