Wenn plötzlich kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt, ist der Ärger groß. Eine neue digitale Lösung soll in Salzburg künftig genau in solchen Momenten helfen: Die App "Aquacom" informiert in Echtzeit darüber, welche Haushalte in einer Gemeinde von einer Störung im Wassernetz betroffen sind – und wie möglichst viele dennoch versorgt bleiben können, wie das Land am Freitag per Aussendung informiert. Möglich macht das ein Pilotprojekt aus Schleedorf (Flachgau), das bald im ganzen Bundesland zum Einsatz kommen soll.
Schnelle Info direkt aufs Handy
Kommt es etwa bei Bauarbeiten zu einer Leitungsschädigung oder wird am Versorgungsnetz gearbeitet, werden betroffene Bürgerinnen und Bürger in Zukunft via Smartphone benachrichtigt. So können sie sich frühzeitig auf die Situation einstellen. Das soll durch die direkte Vernetzung von Wasserversorgern, Gemeinden und dem neuen System "Aquacom" funktionieren.
Finanziert wird die App vom Land Salzburg. Technisch basiert sie unter anderem auf Daten aus dem Salzburger Geodateninformationssystem (SAGIS). In der Testphase habe sich gezeigt, wie wertvoll diese Daten für das neue System seien, so Victoria Achatz, Referatsleiterin der Geodateninfrastruktur. SAGIS stellt kostenlose Geodaten aus verschiedenen Bereichen bereit – von Bauen und Wohnen bis hin zur Wasserversorgung. "Das Know-how bleibt im Land und wird sinnvoll genutzt", so Achatz und betont: "Es ist uns ein großes Anliegen, mit externen Partnern in puncto Datenmanagement zusammenarbeiten. So können wir unseren Informationsschatz einheitlich zur Verfügung stellen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Energiekompass, wo Informationen zum nachhaltigen Heizen zur Verfügung stehen."
Salzburger Wasser-App für Genossenschaften
Besonders für kleinere Wassergenossenschaften biete "Aquacom" große Vorteile, schreibt das Land. Sie können mit wenig Aufwand ein modernes Leitungsinformationssystem aufbauen. "Oft ist das Wissen über die Wasserversorgung nur in den Köpfen einiger weniger Mitglieder gespeichert", sagt Matthäus Wimmer, Obmann des Dachverbands der Salzburger Wasserversorger. "Mit dieser digitalen Lösung kann es auf eine breitere und damit nachhaltigere Basis gestellt werden."
Ab Mitte Juni soll das System allen rund 400 Mitgliedern des Dachverbands zur Verfügung stehen. Diese versorgen etwa zwei Drittel der Salzburger Bevölkerung mit Trinkwasser.
(Quelle: salzburg24)






