"Die Pandemie hat aufgezeigt, wie wichtig Digitalisierung ist. Diesen Drive wollen wir nun nutzen und die Entwicklung weiter vorantreiben", sagte Alexander Kollmann, E-Health-Beauftragter des Landes, bei einem Pressegespräch am Montag. Die Ausgangsbasis dafür bildet die ELGA, die im Land Salzburg seit 2017 über die Salzburger Landeskliniken (SALK) ausgerollt wird. Heuer wurde in den SALK deshalb das "Jahr der Digitalisierung" ausgerufen.
ELGA: Patienteninformation auf einen Blick
In der ELGA laufen grundsätzlich die medizinischen Informationen eines Patienten zusammen. Es wird die Vorgeschichte abgebildet, zudem können aktuell verschriebene Medikamente genauso wie Befunde oder der Impfpass eingesehen werden. Bei einem Spitalsbesuch wird die ELGA ausgelesen, auf einen Blick sieht der Arzt oder die Ärztin dann sofort, welche Medikamente bereits verschrieben sind. Somit können Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln vermieden werden.
Medizin in Salzburg wird datenorientierter
Im Bundesland Salzburg sind derzeit etwa 30 Krankenanstalten, 440 niedergelassene Ärzte (E-Medikation), 90 Apotheken und 75 Pflegeeinrichtungen an ELGA angebunden. Derzeit wird das Akquirieren von Daten vorangetrieben, denn mit je mehr Daten die Akten gefüttert werden, desto genauer und ganzheitlicher wird das Bild des Patienten. Schwierigkeiten bereitet hier noch die Integration von Befunden. "Die fehlende Vernetzung ist aktuell das größte Problem. Somit können Daten noch nicht so einfach ausgetauscht werden", weiß Kollmann.
Telemedizin verändert Versorgungsprozesse
Über die Telemedizin werden sich die Versorgungsprozesse drastisch verändern. Ziel ist der sogenannte "Best Point of Service" im Gesundheitswesen. So sollen Patienten künftig etwa Gewichtmessen oder Bilder von der Wundheilung zu Hause erledigen und die Daten dann direkt an den Arzt oder die Ärztin senden. "Der Patient erspart sich so eine oftmals lange Anreise ins Krankenhaus und Aufenthalte im Wartezimmer, nur um neue Medikamente verschrieben zu bekommen", führt der Experte die Entwicklung weiter aus. Die Versorgungsprozesse werden sich künftig also drastisch verändern.

KI im Einsatz der Medizin
Auf diese Fülle von Daten soll dann auch Künstliche Intelligenz (KI) zugreifen können. Aktuell kommt sie bereits bei der Analyse von Krankheitsbildern, etwa bei Lungenerkrankungen, zum Einsatz. Die Bilder werden dabei mit einer Datenbank abgeglichen, wobei auch die KI genauer wird, je mehr Daten zur Verfügung stehen. "Es handelt sich dabei allerdings um ein Entscheidungsunterstützungssystem. Die Entscheidung selbst liegt also immer noch beim Arzt", so Kollmann.
ELGA selbst einsehen
Die eigene Gesundheitsakte kann übrigens jeder selbst über das ELGA-Portal einsehen. Dafür wird eine Handysignatur benötigt. Hier kann man etwa einen Bescheid für eine Covid-Impfung herunterladen und ausdrucken. Des Weiteren hat der Patient hier die Möglichkeit, sich abzumelden oder einzelnen Ärzten die Berechtigung zu entziehen, gewisse Daten einzusehen.
(Quelle: salzburg24)