Jugendreport

Salzburgs Jugendliche blicken weitgehend positiv in die Zukunft

Veröffentlicht: 11. April 2024 17:27 Uhr
Der Großteil der Salzburger Jugendlichen blickt positiv in die Zukunft, wie aus dem heute veröffentlichte Jugendreport des Landes hervorgeht. Sorgen bereiten den Jungen hingegen Stress, Krieg und hohe Preise. Oberste Priorität habe das Thema mentale Gesundheit.

Exakt 3.170 Jugendliche von zwölf bis 20 Jahren, die im Bundesland Salzburg leben, haben beim aktuellen Jugendreport mitgemacht. Zwischen Oktober 2023 und Jänner 2024 konnten sie in einem Online-Fragebogen anonym mitteilen, wie es ihnen geht und was sie sich - von unter anderem der Politik - für ihre Zukunft erwarten.

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Auffällig ist, dass im Vergleich zu den Jahren zuvor immer mehr Jugendliche ihre Zukunft positiv sehen: 67 Prozent haben „eher/sehr positiv“ angegeben. „Die Jugend erlebt Probleme, aber es herrscht keine Weltuntergangsstimmung. Stress, Druck, Krieg und steigenden Preise bereiten ihnen am meisten Sorgen. Das sind die Themen, über die sich Jugendliche Gedanken machen, die wir ernst nehmen und wofür wir Unterstützung anbieten müssen“, betont Salzburgs Jugendreferentin, Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ), in einer Aussendung anlässlich der Präsentation des Jugendreports 2023.

Eckpunkte des Jugendreports 2023

  • Rekordteilnahme von 3.170 Jugendliche
  • 67 Prozent haben einen eher oder sehr positiven Blick in die Zukunft
  • Wichtig sind: Familie, Gesundheit, Spaß, Freunde und Freiheit
  • Sorgen: Stress und Druck, Krieg und steigende Preise
  • Sicherheit: Nur 50 Prozent der Mädchen fühlen sich im öffentlichen Raum sicher und nur 41 Prozent von den befragten Teilnehmerinnen haben angegeben, noch nie sexuell belästigt worden zu sein
  • Beliebteste Sportarten: Skifahren/Snowboarden, Schwimmen, Rad fahren, Fußball und Wandern/Bergsport (Bewegung in der Natur)
  • 37 Prozent fühlen ihre Anliegen, Sorgen und Erwartungen überhaupt oder eher nicht von der Politik berücksichtigt
  • Mehr als 70 Prozent fühlen sich in ihrer Gemeinde eher oder sehr wohl
  • Wünsche an die Gemeinde: Mehr Freizeitmöglichkeiten (mehr Angebote für junge Menschen), mehr Öffentliche Verkehrsmittel (Höhere Frequenzen), mehr Zusammenhalt (Gemeinschaft), Mehr Toleranz (Akzeptanz, Verständnis, Respekt, Vielfalt, Höflichkeit) und mehr Mitsprache (mehr Einbindung von Jugendlichen)

Svazek: "Gesundheit als oberste Priorität"

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass einige Themen den Jugendlichen besonders am Herzen liegen. Insbesondere mentale Gesundheit hat für junge Menschen oberste Priorität, wie der Jugendreport 2023 deutlich zeigt. „Stress, Druck, Krankheit und psychische Belastungen stehen im Fokus der Jugendlichen, wobei die Nachwirkungen von Corona weiterhin spürbar sind“, so Svazek.

 

Suchtprävention und Aufklärung sollen verstärkt werden

Im Bereich der Suchtprävention werde man auch die Aufklärung über die Risiken von Suchtmittel verstärken, versichert die Jugendreferentin. Es gehe vor allem um das Thema Resilienz und den Umgang mit psychischem Druck, dem Jugendliche in ihrem besonders sensiblen Alter ausgesetzt sind. Dafür brauche es auch die Bewusstseinsbildung, dass man sich für die Inanspruchnahme professioneller Hilfe nicht schämen muss, wir müssen sie aber auch anbieten. „Außerdem planen wir Fortbildungsmaßnahmen für außerschulische Jugendarbeit in Zusammenarbeit mit Medizinern und Polizeivertretern sowie einen fachlichen Austausch mit unseren Nachbarn in Bayern bezüglich der Legalisierung von Cannabis", so Marlene Svazek.

Sicherheit als besonderes Anliegen

Die Ergebnisse des Jugendreports 2023 zeigen auch deutlich, dass das Thema Sicherheit, insbesondere für weibliche Jugendliche, von großer Bedeutung ist: „Es ist alarmierend, dass nur 50 Prozent der Mädchen sich im öffentlichen Raum sicher fühlen und nur 41 Prozent von den befragten Teilnehmerinnen angeben, noch nie sexuell belästigt worden zu sein“, erklärt die Jugendreferentin die Dringlichkeit von Maßnahmen in diesem Bereich. Ein übergeordneter Blick auf Jugend, Integration und Sicherheit sei notwendig, um eine ehrliche Diskussion anzustoßen und auch migrantische Milieus zu beleuchten. Svazek: „Die Absicherung der offenen Jugendarbeit in Brennpunktgebieten sowie die Einbeziehung des digitalen Raums in die Jugendarbeit sind ebenso wichtige Schritte zur Gewaltprävention."

Martina Hauser ist Leiterin des Jugendzentrums Spektrum in Salzburg-Lehen und kann aus der Praxis schildern, wie es den Jugendlichen geht. „Es ist schon vereinzelt eine Art ‚Ungewissheit für die Zukunft‘ zu spüren, weil Klimawandel, Teuerung und Krieg gewisse Ängste auslösen. Aber die Jugendlichen sind so unterschiedlich, dass man hier nicht verallgemeinern kann. Daher ist der Jugendreport umso wichtiger, um einen möglichst repräsentativen Querschnitt zu bekommen und er den Jugendlichen eine weitere Chance gibt, dass ihre Themen und Bedürfnisse ernstgenommen werden“, so Hauser. Stress und Leistungsdruck im schulischen Kontext sieht sie als eines der wichtigsten Themen, das auch im Jugendzentrum überdurchschnittlich oft zu Sprache kommt.

Teilnahmerekord beim Jugendreport

Was der Jugendreport bereits geschafft hat, ist, dass immer mehr mitmachen. Während es 2020 noch 1.497 Jugendliche waren, sind es nun mehr als doppelt so viele: 3.170 – das ist Rekord. Die meisten, die dieses Mal teilgenommen haben, stammen aus:

  • Pinzgau: 736 
  • Stadt Salzburg: 708
  • Flachgau: 662
  • Pongau: 441
  • Lungau: 388
  • Tennengau: 235

42 Prozent waren 15 bis 17 Jahre, 37,5 Prozent 12 bis 14 Jahre und 20,5 Prozent 18 – 20 Jahre alt.

(Quelle: salzburg24)

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