An Guadn!

Salzburgs Kantinen & Co sollen regionaler kochen

(v.l.) Georg Springl von der LFS Winklhof, Landwirtschafts-Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP), Johann Eßl und Burgi Kaiser von der LFS Klessheim, Bernhard Stehrer von der HBLA Ursprung, Matthias Gappmaier von der LFS Tamsweg und Christian Dullnig von der LFS Bruck.
Veröffentlicht: 13. Juli 2021 14:26 Uhr
Mit dem SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat können sowohl Lebensmittelproduzenten, als auch Gastronomen ihre regionalen Produkte und Gerichte kennzeichnen. Das ist nun österreichweit ebenfalls in Schulen, Betriebskantinen oder Krankenhäusern möglich, auch in Salzburg. Die Initiative „Gut zu wissen“ ist heute vorgestellt worden.

Seit Juni wird die Herkunftsauszeichnung auch in der Gemeinschaftsverpflegung in Österreich gefördert. Dazu zählt etwa die Verpflegung in Firmenkantinen oder Krankenhäusern und Altersheimen.

 

Transparenz bei Lebensmittel-Herkunft in Kantinen

Basis dafür ist die nationale Initiative „Gut zu wissen“ der Landwirtschaftskammer Österreich. Diese soll für mehr Transparenz bei der Lebensmittelherkunft, insbesondere von Fleisch, Eiern, Milchprodukten und Gemüse sorgen, argumentiert das Salzburger Agrarmarketing, das für die Begleitung bei der Umstellung und die Zertifizierung im Bundesland Salzburg zuständig ist.

 

Mehr Regionalität an Schulen

In Salzburg soll der Anteil der regionalen Beschaffung in der gemeinschaftlichen Verpflegung bei mindestens 50 Prozent liegen, so das Ziel. Außerdem sollen auch Pflichtschulen, Kindergärten und Bildungseinrichtungen künftig eine Auszeichnung bekommen, wenn sie nachvollziehbar machen, woher die verwendeten Lebensmittel stammen und sich dafür einem strengen Kontrollsystem unterziehen.

Warum braucht es „Gut zu wissen“?

Landwirtschafts-Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) ortet großes Potenzial für das Projekt: „Rund 2,5 Millionen Menschen essen in Österreich täglich in einer Gemeinschaftsverpflegung außer Haus. Das ist mehr als jede bzw. jeder Vierte. In Salzburg sind es rund 150.000 Menschen pro Tag“, argumentiert Schwaiger.

 

In Salzburg hätten sich bereits Einrichtungen wie die Salzburger Landeskliniken (SALK), die Stadt Salzburg, Kranhersteller Palfinger oder Birngruber Catering im Messezentrum zertifizieren lassen. Auch die Seniorenheime mit ihren angeschlossenen Kindergärten und Schulen in Bruck, Saalfelden (beide Pinzgau) und Schwarzach (Pongau) würden auf regionale Lebensmittel setzen. Mit dabei seien zudem alle Küchen der Landwirtschaftlichen Fachschulen (LFS) sowie die HBLA Ursprung. Erkennbar ist das an der „Ausgezeichnet aufgetischt“-Tafel sowie dem Siegel bei den einzelnen Gerichten.

Lässt sich Bedarf mit regionalen Produkten abdecken?

Große Einrichtungen wie die SALK mit rund 8.000 selbst hergestellten Gerichten pro Tag benötigen zum Beispiel rund 350 Tonnen Gemüse pro Jahr. Aber auch kleinere Betriebe wie die Landwirtschaftlichen Fachschulen mit rund 1.300 ausgegebenen Tellern täglich verbrauchen in der Woche etwa 600 Kilogramm Fleisch, 1.000 Kilogramm Gemüse und 2.000 Eier. Dass die Nachfrage durch die heimische Landwirtschaft nicht abgedeckt werden könne, lässt Landwirtschaftskammer-Präsident Rupert Quehenberger nicht gelten: „Die SALK wird zum Beispiel von einem Walser Bauern mit Kartoffeln beliefert. Damit kann der Tagesbedarf für 120 Liter Kartoffelsuppe gedeckt werden.“

Herstellung im Bundesland lebt wieder auf

Schwaiger und Quehenberger sind der Meinung, dass durch diese neuen Absatzkanäle auch die Chance steigen würde, zusätzliche Produkte regional herzustellen oder deren Herstellung wiederzubeleben. „Seit Kurzem wird auch Rind- und Schweinefleisch aus Salzburg wieder regional vermarktet und nachgefragt“, erklärt Quehenberger. Ein weiteres Beispiel sei der Anbau von Shiitakepilzen im Flachgau, von Aroniabeeren im Lungau oder die Zucht von Wagyu-Rindern im Pinzgau. Die beiden heben auch die Zusammenarbeit von Gastronomen und regionalen Produzenten hervor.

 

Bisher haben laut Agrar Marketing über 220 Produzenten und 1.200 Produkte das SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat bekommen. Dazu gehören einerseits große produzierende Betriebe wie Molkereien, aber auch familiengeführte Handwerksbetriebe wie Metzgereien und Bäckereien und zahlreiche kleinere Direktvermarkter. Schwaiger sieht eine gestiegene Nachfrage. Es sei mittlerweile ein starkes Bewusstsein für regionale Spezialitäten aus Salzburg vorhanden. Auch Landwirtschaftskammer-Präsident Quehenberger ist der Meinung: „Regional geht im Kleinen wie im Großen.“ Wie viele weitere Betriebe der Gemeinschaftsverpflegung sich in Salzburg tatsächlich zertifizieren lassen, wird sich zeigen.

(Quelle: salzburg24)

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