Ein Unwetter suchte Salzburg am Sonntagabend heim und sorgte in Wald im Pinzgau für einen Murenabgang. Zum wiederholten Male mussten nach den starken Niederschlägen die Feuerwehren im ganzen Bundesland ausrücken. "Es gibt immer wieder Muren, die wir nicht vorhersehen können", erklärt der zuständige Landesrat Schwaiger.

Schwere Schäden in Salzburg
Dabei investiert das Land die stattliche Summe von 40 bis 50 Millionen Euro pro Jahr in den Hochwasserschutz. Dieser hatte sich vergangenes Wochenende erst in Krimml (Pinzgau) bewährt, wo ein kürzlich errichtetes Rückhaltebecken Wassermassen aufgenommen hat.
Durch das Hochwasser vom Wochenende vom 17. bzw. 18 Juli wurden 2.200 Hektar an landwirtschaftlichen Flächen beschädigt. Der Schaden liegt bei etwa 5,6 Millionen Euro. Die Naturkatastrophe habe gezeigt, dass der aktuelle Hochwasserschutz bei derart starkem Niederschlag nicht ausreiche. "Wir müssen die Salzach weiter entlasten", mahnt Schwaiger.
Neue Lösung im Hochwasserschutz
Als Lösung nennt der Landesrat die Zurückhaltung von Wassermassen in Seitentälern. "Das ist unsere letzte Hoffnung." Hier sollen auf den Almwiesen weiche Dämme gebaut werden. Diese können dann begrünt werden und wären in der Weite des Tals kaum zu erkennen. "In den dadurch entstehenden Becken soll zwischenzeitlich Wasser zurückgehalten werden, um so die Salzach zu entlasten", erklärt Schwaiger.
Feuerwehren spüren Unwetter
Belastung durch die zahlreichen Naturkatastrophen, die über Salzburg niedergingen, spüren auch die Feuerwehren. "Wir sind belastet, aber nicht überlastet", erklärt Salzburgs Landesfeuerwehrkommandant Günter Trinker im S24-Gespräch. Seit Ende Juni gebe es beinahe nach jedem Sonnentag ein Unwetter am Abend, das die Floriani fordert. "Zum Glück treffen die Unwetter nicht immer dieselben Gemeinden."

Immer häufiger, immer heftiger
Bislang war jeder Gau außer der Lungau betroffen, "dort hatten wir dafür einige Großbrände", berichtet Trinker, der anhand der letzten Jahre einen Trend erkennt: "Wir registrieren, dass die Unwetter im Sommer immer häufiger auftreten und auch immer heftiger werden. Wir kämpfen dann gegen die Folge von Starkregen, Hagel oder Stürmen." Vor allem in den letzten fünf, sechs Wochen seien Salzburger Feuerwehrler massiv gefordert worden.
Hochleistungspumpen gegen Wassermassen
Gerüstet sind die Floriani für diese Einsätze indes gut. "Wir haben unsere Hochwasserausrüstung bereits vor einigen Jahren eingekauft", berichtet Trinker. So befinden sich in der Stadt Salzburg und in St. Johann im Pongau zwei Hochleistungspumpen, dazu sind im Bundesland 16 Hochwasseranhänger mit Equipment verteilt.
Nicht nur die Zahl der Hochwassereinsätze steigt stark an, auch sind die Einsatzkräfte vermehrt bei Wald- und Flurbränden gefordert: "Diese sind aber nicht mit jenen in Südeuropa vergleichbar", betont der Landesfeuerwehrkommandant.
Zahl der Unwettereinsätze steigt
In Südeuropa sind überdies weitere Feuerwehrkräfte aus Salzburg derzeit bei der Brandbekämpfung im Einsatz. "Die Größe unseres Personals ist unsere große Stärke, weswegen wir auch in Griechenland helfen können", unterstreicht Trinker. Salzburgs Freiwillige Feuerwehren zählen 1.100 aktive Mitglieder in 119 Feuerwehren. Sie war durch Naturkatastrophen im heurigen Sommer besonders gefordert, wie ihr Chef anhand von Zahlen belegt: "Wir haben im Juli und August rund 2.000 reine Unwettereinsätze verzeichnet." Das seien definitiv mehr als im letzten Jahr.
(Quelle: salzburg24)