- Wie entsteht Schimmel?
- Mögliche Folgen für die Gesundheit
- Kleineren Befall rasch entfernen
- Was bringen Anti-Schimmelprodukte?
- Wer ist bei Schimmel in Wohnung zuständig?
- Vorbeugende Tipps
Ein unsichtbarer Feind kriecht durch die Ecken der Wohnung – unbemerkt und still. Erst ein muffiger Geruch und kleine, dunkle Flecken an den Wänden verraten seine Anwesenheit: Schimmel. Was auf den ersten Blick harmlos erscheint, kann nicht nur das Erscheinungsbilds eures Zuhauses verändern, sondern auch zur Gefahr für eure Gesundheit werden.
Wie entsteht Schimmel in Wohnung?
Schimmel nistet sich oftmals still und heimlich ein. Was als kleiner Fleck beginnt, kann sich schnell zu einem ernsthaften Problem entwickeln. Schimmel kommt vor allem in kalten Wohnräumen vor. Besonders anfällig sind schlecht gelüftete und selten beheizte Zimmer, kalte Außenwände sowie Bereiche mit baulichen Mängeln. Im Herbst wechselt das Wetter häufig zwischen kühl und feucht, was zu einer erhöhten Außenluftfeuchtigkeit führt. Diese Feuchtigkeit kann in Innenräume eindringen und dort kondensieren. Wenn die Heizung eingeschaltet wird, aber der Raum nicht ausreichend gelüftet wird, kann das ebenfalls zu Kondensation führen.
Gesundheitsgefahren durch Schimmel
Schimmel ist eine Pilzart, wächst in feuchten Umgebungen und verbreitet sich über Sporen. Das kann – je nach Befall – dramatische Folgen für die Gesundheit haben.
- Allergische Reaktionen: Niesen, laufende Nase, rote Augen und Hautausschlag.
- Atemprobleme: Asthmaanfälle oder Atemnot bei anfälligen Personen.
- Chronische Krankheiten: Eine langfristige Aussetzung kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, wie Asthma, anhaltende Entzündung der Nasennebenhöhlen und Bronchitis.
So entfernt ihr kleine Schimmelflecken
Schimmel kann rasch entstehen, aber kleinere Flecken können genauso schnell wieder entfernt werden. Oberflächen sollten umgehend gereinigt werden, informiert die deutsche Verbraucherzentrale. Vorsorglich sollten Handschuhe, Mundschutz mit Feinstaubfilter (FFP2-Maske) und eine Schutzbrille getragen werden. Achtet darauf, keinen Staub aufzuwirbeln oder einzuatmen.
Glatte Flächen können mit einem Tuch, Schwamm oder einer Bürste mit einem Desinfektionsmittel mit hochprozentigem Alkohol abgewischt werden. Wischt die gereinigten Flächen mit einem trockenen Handtuch oder Lappen ab. Die Tücher bzw. Schwämme solltet ihr danach entsorgen.
Bei baulichen Mängeln sollten Fugen und Tapeten entfernt und erneuert werden. Empfohlen wird, die Wand danach ebenfalls mit hochprozentigem Alkohol abzuwischen. Nach getaner Arbeit müsst ihr das Zimmer gut durchlüften.
Ab einem halben Quadratmeter gilt der Schimmelschaden laut Verbraucherzentrale als groß. Dann müssen sich qualifizierte und sachkundige Fachleute um das Problem kümmern, die auf eine Schimmelsanierung spezialisiert sind, weil bei der Entfernung Gefahren und gesundheitliche Risiken auftreten können. Je nach Ausmaß und Größe der Schäden ist es in der Regel notwendig, das betroffene Bauteil sowie die befallenen Materialien vollständig oder teilweise zu entfernen.
Was bringen Anti-Schimmelprodukte?
Vor vorbeugenden Anti-Schimmelprodukten warnt indes die deutsche Verbraucherzentrale. Diese Mittel können den Schimmelbefall nicht dauerhaft verhindern, wenn die Ursache der Feuchtigkeit nicht behoben wird. Es sei sinnlos, verschimmelte Flächen einfach mit Anti-Schimmelspray zu behandeln und zu überstreichen. Stattdessen müsse die Tapete entfernt und Feuchtigkeitsquellen beseitigt werden.
Wer bei Schimmel in Wohnung zuständig ist
Übrigens: Sind Mieter:innen wegen einer unverschuldeten Schimmelbildung in ihrer Wohnung wesentlich beeinträchtigt, haben sie das Recht auf eine Mietminderung, informiert die Arbeiterkammer. Wenn die Schimmelbildung etwa von Mieterinnen und Mietern aber verschuldet wurde, können Vermietende die Sanierungskosten zurückfordern.
Schimmel in Wohnung vermeiden
Um den Schimmel erst gar nicht in euer Zuhause zu lassen, gibt es einige vorbeugende Tipps.
- Regelmäßiges Lüften: Auch bei kühleren Temperaturen ist es wichtig, Fenster regelmäßig für fünf bis zehn Minuten zu öffnen und für Durchzug zu sorgen, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Stoßlüften ist effektiver als permanentes Kipplüften.
- Feuchtigkeit messen: Die Nutzung eines Hygrometers kann helfen, die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu überwachen. Ideal ist eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent.
- Heizen und Lüften kombinieren: Regelmäßiges Heizen und gleichzeitiges Lüften hilft, feuchte Luft nach draußen zu leiten und trockene Luft hereinzulassen. Möbel sollten einige Zentimeter von Außenwänden entfernt stehen, um Luftzirkulation zu ermöglichen.
- Dampfabzug: Nutze Dunstabzugshauben und Lüfter in Küche und Bad und lasse sie nach dem Kochen oder Duschen noch einige Minuten laufen.
- Kontrolle und Reparatur von Lecks: Regelmäßige Inspektion der Gebäudehülle und schnelle Reparatur von Schäden können verhindern, dass Feuchtigkeit eindringt.
- Nutzung von Luftentfeuchtern: In besonders feuchten Räumen können Luftentfeuchter helfen, die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren.
- Abdichten und Isolieren: Sicherstellen, dass Dach, Fenster, Türen und Wände gut isoliert und abgedichtet sind, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu minimieren.
(Quelle: salzburg24)