"Kinder werden in der heutigen Gesellschaft mit vielen, für sie noch schwer zu bewältigen Herausforderungen und Reizen konfrontiert", zeigt VEQ-Gründerin Christiane Köppl im SALZBURG24-Gespräch auf. Das führe schließlich zu Angst und Unsicherheit, was eine der Ursachen für Wut oder Aggression sei. "Wenn einem niemand dabei hilft, den Fokus auf das Vertrauen zu legen, Ängste und Zweifel anzusprechen oder aufzulösen, führt dies häufig zu depressiven Störungen", sagt Köppl.
Suche nach verborgenem Potential
Und genau da will die gebürtige Tennengauerin mit VEQ ansetzen. Mit ganzheitlichen Lernmethoden sollen die mitunter noch verborgenen Potentiale der Kinder voll ausgeschöpft werden. Die Stärkung der emotionalen sowie sozialen Intelligenz und die Übernahme der Eigenverantwortung stehen dabei im Vordergrund. Auch stehe man für Kreativität und Regeneration, erklärt die Mutter eines erwachsenen Sohnes.
Keine Lust aufs Lernen
Zu viele Kinder würden Lernen als kein lustvolles oder herausforderndes Erlebnis wahrnehmen. Es werde in und nach der Schule eher als Mühe oder Plage angesehen, was sich letztlich auch im späteren Berufsleben fortsetzen könne. "Die Generation der 2000er-Jahre bringt andere Fähigkeiten mit, die in der Schule nicht gestärkt werden", moniert Köppl. "Wenn man aber Sport mit Bildung verbindet, dann beobachten wir in kurzer Zeit eine Stärkung der Persönlichkeit und Potentialentfaltung." Sonst könnten Dysbalancen entstehen, die negative Wirkfelder erzeugen, sagt die studierte Pädagogin und Kinesiologin. "Hier liegt die Ursache für den enormen mentalen und körperlichen Stress, der die Menschen belastet und ihnen schadet. Das hat Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft."
Die Grundlagen der sogenannten Superlearning-Methoden seien aus Erkenntnissen und jahrelangen Erfahrungen sowie dem aktiven Tun mit Kindern entstanden. Der Fokus wird dabei auf die innere Entwicklung und das Gehirntraining gelegt. Individuelle Begabungen sollen spielerisch gefördert werden. Die 48-jährige Köppl sieht in dem unabhängigen und in das Bildungssystem unterstützenden Modell eine assistierende Wirkung der optimalen Potentialentfaltung.
Noch kein VEQ-Park in Salzburg
Um das gezielt zu verfolgen, gibt es einen VEQ-Park in Obervellach (Kärnten). Das Zentrum, das von Fußballtrainer Arnold Petutschnig geleitet wird, ist Dreh- und Angelpunkt für präventive Gesundheit, kreatives Lernen, Bewusstseinsbildung und individuelle Leistungsoptimierung. Es handelt sich dabei um einen Standort für Kinder, um Fähigkeiten innerhalb von 90 Minuten gezielt zu schulen. Die Trainer bekommen genaue Vorgaben, wie diese Module aufgebaut werden müssen. "Durch das spezielle Training wird das Gehirn besser vernetzt, was sich positiv auf Konzentration, Selbstvertrauen, Kreativität und Ausgeglichenheit auswirkt", erklärt Köppl.

In Salzburg gibt es so etwas noch nicht, hier werden erstmal potentielle Trainer und geeignete Standortpartner nach Kärntner Vorbild gesucht. In der Hauptzentrale in Anif (Flachgau) können bislang Erwachsene individuelle Coachings und Kurse belegen. Außerdem läuft von hier aus die Koordination der Trainer ab, die Ausbildung zum ganzheitlichen Ansatz findet in zwölf Modulen statt.
Kleingruppen mit fünf Kindern
"Menschen das Körperbewusstsein mitzugeben ist das Um und Auf. In meiner jahrelangen Erfahrung als Pädagogin kann ich bestätigen, dass viele Kinder Defizite in ihrer koordinative und motorischen Entwicklung haben." Die Idee hinter VEQ ist es, dass beispielsweise fünf Kinder einer Schulklasse einen solchen Kurs belegen und anschließend in der Lage sind, ihre Klassenkollegen an die Hand zu nehmen. Köppl: "Sie müssen nur wissen, wie es geht."
Ex-Ski-Star Schörghofer mit dabei
Mit dem Salzburger Philipp Schörghofer konnte man nun auch ein bekanntes Gesicht als Zugpferd gewinnen, der zum derzeit laufenden Crowdfunding anregen soll: "Jedes Kind wird dort abgeholt, wo es gerade steht. Sie lernen ihre Stärken einzusetzen, Ängste zu verstehen und zu meistern", erklärt der ehemalige ÖSV-Skiläufer.
Mit der gespendeten Summe wolle man Eltern entlasten und die verschiedenen Coachings sowie kommende Sommercamps in Form von Stipendien finanzieren und in weitere Technologien investieren.
(Quelle: salzburg24)