68,50 Euro für einen Tag

Skikarten in Salzburg werden empfindlich teurer

Veröffentlicht: 11. Oktober 2022 11:55 Uhr
Jetzt ist es fix: Skikarten in Salzburg werden empfindlich teurer. Tageskarten bleiben aber gerade noch unter 70 Euro. Gleichzeitig nehmen die Investitionen in den Skigebieten ab.
SALZBURG24 (nic)

Im Bundesland Salzburg müssen Ski- und Snowboard-Fans im bevorstehenden Winter mit erheblichen Steigerungen bei den Liftpreisen rechnen. Die Schallmauer von 70 Euro für die Tageskarte wird aber nicht durchbrochen. Gleichzeitig stellen die Liftbetreiber Überlegungen an, wo angesichts der Preisexplosion im Energiebereich gespart werden kann. Die Investitionen seien inzwischen massiv zurückgegangen, sagte Seilbahnen-Sprecher Erich Egger zur APA.

 

Skikarte bis 11 Prozent teurer

Fast alle Salzburger Skigebiete sind inzwischen in den zwei großen Tarifverbünden vertreten. So gelten die Tickets der "Alpin Card" im "Skicircus Saalbach-Hinterglemm/Leogang/Fieberbrunn", auf der Schmittenhöhe in Zell am See und auf dem Kitzsteinhorn Kaprun. Hier werden die Kartenpreise im Vergleich zum vergangenen Winter um 6,5 bis 11 Prozent steigen, so Egger, Vorstand der Schmittenhöhebahn AG. "Den Preis für die Jahreskarte der Alpin Card haben wir ja schon im April festgelegt, hier kommt es zu einer Erhöhung um 6,5 Prozent", erklärte der Manager. Das heißt, für das Winter-Ticket müssen heuer im Vorverkauf 692 Euro hingeblättert werden, ab 9. Dezember kostet es dann 824 Euro. Bei der Tageskarte fällt die Erhöhung mit knapp zehn Prozent höher aus, in der Hauptsaison ist sie heuer um 66 Euro erhältlich, im Vorjahr waren es noch 60,50 Euro.

"Fast jeder hat damit gerechnet"

Die bisherigen Reaktionen der Einheimischen und Gäste haben Egger durchaus überrascht, denn Beschwerden seien bisher überhaupt noch keine zu ihm vorgedrungen. "Fast jeder hat damit gerechnet, dass die Steigerung wesentlich stärker ausfällt und die Tageskarte die 70-Euro-Grenze überschreiten wird."

Energiesparen in Skigebieten großes Thema

Was das Thema Energiepreise beziehungsweise -sparen betrifft, erklärte der Seilbahnen-Sprecher, dass die Unternehmen schon lange in energiesparende Anlagen investiert hätten. Die Zahl der beförderten Personen sei dadurch in Relation zum Energieaufwand in den vergangen zehn Jahren um etwa 20 Prozent gestiegen. Mögliche Einsparungen für heuer sind laut Egger der Verzicht auf die Sitzheizung, ein langsamerer Liftbetrieb, Einschränkungen beim Nacht-Skilauf oder der Verzicht auf die Beleuchtung bei der Nacht-Beschneiung. Was kommt also konkret? "Wir werden das machen, was erforderlich ist und von uns verlangt wird."

Viele Liftbetreiber wollen nicht mehr investieren

Massiv zurückgegangen ist dem Seilbahnen-Sprecher zufolge in den vergangenen Jahren die Investitionstätigkeit der Liftbetreiber, weil es in den letzten drei Wintern zu Einbußen wegen Corona gekommen sei, am härtesten laut Egger im Winter 2020/21. "Es wird nur mehr das investiert, was unbedingt nötig ist." Seiner Einschätzung nach ging die Investitionstätigkeit um rund 80 Prozent zurück.

Ski amadé: Tageskarte zwischen 45 und 68,50 Euro

Die Preise der Skipässe in Ski amadé, das 760 Pistenkilometer und 270 Liftanlagen in fünf Skiregionen und 25 Skiorten in Salzburg und der angrenzenden Steiermark (Raum Schladming) umfasst, steigen im Schnitt um rund neun Prozent. "Das liegt im Bereich der Inflation", erklärte Geschäftsführer Christoph Eisinger auf Anfrage der APA. Die Tageskartenpreise variieren in Ski amadé je nach Skigebiet. Die Preisspanne für die großen Skigebiete bewegt sich hier von 55 Euro bis 68,50 Euro für eine Erwachsenen-Tageskarte. In den kleineren Skigebieten gibt es die Tageskarte bereits ab 45 Euro. Mit dem neuen Online-Frühbuchersystem können die Gäste einen Skipass (Tages- und Mehrtagesskipässe) je nach Kaufzeitpunkt und Nachfrage zu einem günstigeren Preis als den Kassenpreis erhalten. Skipässe ab zwei Tagen Gültigkeitsdauer sind in ganz Ski amadé gültig. So beträgt der Kassenpreis für eine Sechs-Tages-Karte für Erwachsene 334 Euro (sieben Tage: 372 Euro).

Die Winter-Saisonkarte von Ski amadé, die ab 2022/23 "ALL-IN Card White" heißt, kostet für Erwachsene im Vorverkauf 706 Euro, der Normalpreis beträgt 754 Euro. Gäste, die in den letzten zwei Jahren Besitzer einer Winter-Saisonkarte waren, erhalten einen besonderen Treuebonus.

Geschwindigkeit der Lifte gedrosselt

Die Fahrtgeschwindigkeit der Seilbahnanlagen wird dem Gästeaufkommen noch stärker angepasst als bisher. "Konkret bedeutet dies, wenn in der Nebensaison oder zu gewissen Tageszeiten weniger Skifahrer die Liftanlagen benützen, wird die Geschwindigkeit gedrosselt und angepasst. In der Hauptsaison beziehungsweise bei starkem Gästeaufkommen wird dies nicht der Fall sein", erläuterte Eisinger. Flutlichtskilauf wird stark eingeschränkt und die Sitzheizungen werden nur dann betrieben, wenn dies aufgrund der tiefen Temperaturen nötig ist. "Wir werden aber nachdrücklich alles daransetzen, die Skigebiete in gewohntem Umfang zu betreiben."

Hohe Nachfrage in Tirol

Spürbar höhere Liftkartenpreise stehen jedenfalls in ganz Österreich fest. In der stärksten Winterdestination Tirol dürften die Ticketpreise laut Hörl, der auch Tiroler Wirtschaftsbund-Chef ist, im Schnitt zwischen 7 und 8 Prozent steigen, sagte er der APA. Das Energieeinsparpotenzial wiederum liege bei bis zu 12 Prozent, man sei sich "dieser Verantwortung bewusst", meinte der ÖVP-Abgeordnete.

Der teurere Skiurlaub dürfte der Nachfrage jedoch keinen Abbruch tun: "Die Menschen haben weiterhin Lust auf Winterurlaub in den Bergen und die Nachfrage ist in den Tiroler Regionen vorhanden", sagte die Geschäftsführerin der Tirol Werbung, Karin Seiler, zur APA. Urlaub werde "als Möglichkeit gesehen, sich eine Auszeit von den aktuellen Krisen zu nehmen". Allerdings würden viele Menschen "sicher noch abwarten, wie sich die Situation entwickelt", kurzfristige Buchungen seien die Folge.

Skikartenpreise steigen in ganz Österreich

Auch in Vorarlberg steigen die Liftpreise im Schnitt um 8 Prozent, so Fachgruppen-Obmann Andreas Gapp. Die Bergbahnen im Montafon und im Brandnertal setzen heuer erstmals auf "Dynamic Pricing". Die Ticketpreise werden nach verschiedenen Faktoren jeweils angepasst, wer früh und online bucht, zahlt dadurch etwa an Tagen mit geringerer Auslastung weniger.

Die Preise in den Kärntner Skigebieten werden für die kommende Wintersaison um durchschnittlich 8 Prozent angehoben. Wie Spartenobmann Manuel Kapeller-Hopfgartner auf APA-Anfrage sagte, haben die Unternehmen 15 bis 20 Prozent Kostensteigerungen, diese könne man aber nicht vollständig an die Kunden weitergeben. Energieeffizienzmaßnahmen wurden in den vergangenen Jahren bereits umgesetzt, heuer werden die Seilbahnen ihre Bemühungen aber nochmals verstärken.

Am Angebot wollen die Kärntner Seilbahnen nicht sparen. Weder sollen Öffnungszeiten verkürzt werden noch einzelne Liftanlagen ausgeschaltet bleiben. Die Erwachsenen-Tageskarten werden etwa am Nassfeld und in Bad Kleinkirchheim 56,50 Euro kosten, an der Kassa des Mölltaler Gletschers 59 Euro, 56 Euro auf der Gerlitze und 54,50 Euro auf der Turracher Höhe. Günstiger ist es in kleineren Skigebieten, etwa am Klippitztörl mit 40,50 Euro.

Auch in der Steiermark wird Skifahren heuer merklich teurer. Die Tageskarte auf der Planai kostet im kommenden Winter zwischen 58 und 68 Euro - je nachdem wie früh man sie bucht und kauft. Damit ist die Planai in das Frühbuchersystem der Ski amadé eingebunden. Ein Erwachsener, der in der Früh bei Start des Liftbetriebs sein Tagesticket kauft, wird den Angaben zufolge im kommenden Winter 68 Euro bezahlen. Im Skigebiet Riesneralm im obersteirischen Donnersbachtal werden die Preise laut Geschäftsführer Erwin Petz für 2022/23 um 7 Prozent angehoben. Die Tageskarte für Erwachsene kommt auf 48 Euro, jene für Kinder auf 24,50 Euro. Eine Sechs-Tages-Karte kostet für Erwachsene 258,50 Euro, für Kinder 129,50 Euro.

(Quelle: apa)

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