Gestern wurde ein Fall in Salzburg bekannt, bei dem ein 63-Jähriger aus der Landeshauptstadt über 1.000 Euro für einen vermeintlichen Sanitär-Notdienst bezahlt hat. Bei einer Online-Suche tappte er in die Falle der Betrüger. Auch dubiose Schlüsseldienste, die horrende Honorare verlangen, sind in Salzburg bzw. in ganz Österreich leider keine Seltenheit mehr – das Geschäft mit den Wucher-Rechnungen boomt regelrecht.
"Augen auf" bei der Suche nach Notdiensten
Welchen Handwerkern kann man vertrauen und wie erkenne ich potentielle Betrüger bereits im Vorfeld? "Zunächst hilft es, bei der Online-Suche ganz genau hinzuschauen und nicht sofort der ersten Firma blindlings zu vertrauen", erklärt Robert Meikl, Chef-Inspektor der Kriminalprävention des Landeskriminalamtes, am Mittwoch im Gespräch mit SALZBURG24.
Betrüger wechseln Namen, Adresse und Webseite
Klar ist, die Webseiten, Namen und Adressen der unseriösen Anbieter bzw. Betrüger ändern sich laufend. Der vermeintliche Schlüsseldienst oder die Sanitär-Firma fungieren oftmals nur als Vermittler. Die Betrüger geben viel Geld dafür aus, dass ihre Internetseiten in der Google-Suche prominent angezeigt werden. "Wir haben es in erster Linie mit Anzeigen wegen Preiswuchers zu tun“, weiß Meikl, der zudem rät ortsansässige Firmen – falls vorhanden – zu beauftragen.
Horrende Summen bei Notdiensten nicht bezahlen
Exekutive und Konsumentenschützer der Arbeiterkammer Salzburg raten zur Vorsicht und empfehlen sich vorab mit der Firma auf eine Pauschale zu einigen. "Das Problem für die Polizei ist, dass auf den Rechnungen der unseriösen Firmen in der Regel keine ladungsfähige Adresse angegeben wird. Diese wird aber benötigt, um den Schadenersatztitel überhaupt geltend machen zu können“, erklärt der Chef-Inspektor. "Auch wenn die Betrüger Druck ausüben und bedrohend wirken, hilft es, eine Rechnung anzufordern und nicht gleich zu bezahlen." Denn trotz Anzeige sei das Geld in den meisten Fällen weg.
Das darf eine Türöffnung kosten
Alen Kalfic von „Schloss Ass“ verrechnet für eine Türöffnung gestaffelt. Mehr als 200 Euro in der Nacht sollte aber keiner bezahlen, sagt er letztes Jahr im S24-Gespräch.
- 80 Euro am Tag
- 120 Euro ab 17 Uhr
- 160 Euro für Türöffnung ab 22 Uhr
So schützt ihr euch vor Schlüsseldienst-Betrügern
- Immer öfters entpuppen sich scheinbar lokale Schlüsseldienste als Unternehmen mit deutschen Adressen. Daher beim Googeln genau schauen!
- Lokale Schlüsseldienste kontaktieren, keine Telefonnummer mit 0800 anrufen!
- Vorab informieren und Preise vergleichen
- Mit dem Anbieter Pauschale für Service vereinbaren
- Kostengünstig und effizient: Ersatzschlüssel bei Nachbarn oder Bekannten hinterlegen
- Bei Verdacht auf Betrug, immer Polizei informieren
(Quelle: salzburg24)