Salzburg

So haben die Salzburger bei der EU-Wahl abgestimmt

Veröffentlicht: 26. Mai 2014 17:30 Uhr
Nach Auszählung der Briefwählerstimmen der Europawahl vom 25. Mai und dem Vorliegen des Endergebnisses – unter Vorbehalt der Prüfung und des Beschlusses des Ergebnisses durch die Landeswahlbehörde – wurden am Montag die Ergebnisse der Wählerstromanalyse des Landesstatistischen Dienstes Salzburg unter der Leitung von Gernot Filipp präsentiert.

EU-Wahl 2014 - Ergebnis in ?sterreich Salzburg24
EU-Wahl 2014 - Ergebnis in ?sterreich

 

Eine Besonderheit dieser Wahl war das Nichtantreten der Liste Martin, die bei der Europawahl 2009 im Land Salzburg einen Stimmanteil von 20,6 Prozent erreicht habt und damit zweitstärkste Kraft im Land Salzburg war.

EU-Wahl: Ein Drittel der Martin-Wähler blieb fern

Diese neu zu vergebenden rund 34.000 Stimmen hatten natürlich entsprechende Auswirkungen auf die Wanderungsbewegungen der Wähler. Obwohl fast ein Drittel der Wählerschaft der Liste Martin diesmal der Wahl ferngeblieben ist, konnten einige Parteien stark davon profitieren. Vor allem die FPÖ und SPÖ, aber auch das Neos und die sonstigen Parteien konnten ehemalige Wähler der Liste Martin von sich überzeugen.

Auffallend bei dieser Wahl waren außerdem die ansonsten eher geringen Wanderungsbewegungen zwischen den etablierten Parteien. Die Hauptveränderungen haben sich durch die erwähnte Nicht-Kandidatur der Liste Martin und den Verlust oder Gewinn an Nichtwähler oder Erstwähler ergeben.

ÖVP erreicht 85-prozentige Wiederwahlquote

Die ÖVP kann einen großen Teil ihrer Wählerschaft aus dem Jahr 2009 mobilisieren und erreicht mit rund 85 Prozent eine Wiederwahlquote, die deutlich über jener aller anderen Parteien liegt. Konkret konnten damit 45.000 der 53.000 Wähler, die sich 2009 für die ÖVP entschieden haben, auch dieses Mal zur Wiederwahl gewonnen werden. Weiters kann sie rund 3.000 Nichtwähler und jeweils rund 1.000 SPÖ- und Martin-Stimmen des Jahres 2009 für sich gewinnen.

Leichte Verluste muss die ÖVP an die Grünen und das Neos (jeweils 3.000 rund Stimmen) sowie an die FPÖ und die sonstigen Parteien (jeweils rund 1.000 Stimmen) hinnehmen. Per Saldo verliert die ÖVP gegenüber 2009 rund 3.000 Stimmen.

SPÖ gewinnt 2.000 Stimmen dazu

Die SPÖ kann im Vergleich zu 2009 rund 2.000 Stimmen dazugewinnen. Zu den 24.000 Wiederwähler und einer Wiederwahlquote von knapp 80 Prozent, kommen 6.000 Stimmen von der Liste Martin, 1.000 von der FPÖ und 2.000 Stimmen von ehemaligen Nichtwähler. Im Gegenzug verliert die SPÖ rund 5.000 Stimmen an die Gruppe der Nichtwähler und 1.000 Stimmen an die ÖVP.

Blauwähler schwenken um

Die FPÖ hat mit etwa 67 Prozent (etwa 13.000 Stimmen) die niedrigste Wiederwahlquote der etablierten Parteien. Dazu kommen 9.000 Stimmen von der Liste Martin, 2.000 Stimmen vom BZÖ und 1.000 Stimmen von der ÖVP. Jeweils rund 1.000 Stimmen gehen an die SPÖ und die sonstigen Parteien verloren. Die Gewinne und Verluste von der Gruppe der Nichtwähler (jeweils rund 4.000 Stimmen) saldieren sich. Per Saldo verbleibt damit für die FPÖ ein Gewinn von insgesamt rund 10.000 Stimmen gegenüber der Europawahl 2009.

Grünwähler bleiben großteils grün

Die Wiederwahlquote der Grünen ist mit rund 78 Prozent ähnlich hoch wie jene der SPÖ. Zu diesen rund 14.000 Stimmen kommen rund 3.000 Stimmen von der ÖVP und jeweils rund 1.000 Stimmen vom BZÖ, von der Liste Martin und von den sonstigen Parteien, die 2009 kandidiert haben. Weiters gewinnen die Grünen rund 2.000 Stimmen von der Gruppe der Nichtwähler, so dass sich per Saldo ein Gewinn von insgesamt rund 5.000 Stimmen ergibt.

NEOS erhalten in Salzburg 11.000 Stimmen

Das erstmals bei einer Europawahl kandidierende Neos kann jeweils rund 3.000 ehemalige ÖVP- und Liste Martin-Wähler sowie rund 2.000 grüne Wähler der Wahl 2009 für sich gewinnen. Einschließlich der jeweils rund 1.000 vom BZÖ, den sonstigen Parteien sowie der Gruppe der Nichtwähler kommt das Neos bei dieser Wahl auf rund 11.000 Stimmen.

BZÖ verliert Wählerstimmen

Das BZÖ hat zwar bei dieser Wahl nochmals kandidiert, verliert aber gegenüber 2009 mehr als 90 Prozent der bisherigen Stimmen. Von diesen rund 6.000 Stimmen gehen jeweils 2.000 Stimmen an die FPÖ und die sonstigen Parteien und jeweils rund 1.000 Stimmen an die Grünen und das Neos.

Die detaillierten Ergebnisse der Wählerstromanalyse finden sind auch im Endbericht zur Europawahl 2014, der nach Vorliegen der endgültigen Ergebnisse der Bundesländer und Österreichs unter www.salzburg.gv.at/20003stat/wahlen/ltw/download/EUW-2014.pdf ab Dienstag online verfügbar sein wird.

Links zu diesem Artikel:

  • Ergebnis der EU-Wahl
  • Konservative siegen in Europa

(Quelle: salzburg24)

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