Der Anteil jener Salzburgerinnen und Salzburger, die im Internet einkaufen, ist im Vorjahr noch einmal gestiegen: Rund 73 Prozent der 16- bis 74-Jährigen haben 2023 zumindest einmal etwas online bestellt – 2022 waren es noch knapp 68 Prozent, wie eine Erhebung des Wiener Economica Instituts zeigt.
Die Anzahl der Online-Shopper ist somit von 285.000 auf 310.000 gestiegen, wobei insgesamt 550 Millionen Euro für Einkäufe im Internet ausgegeben wurden. Trotz dieses Wachstums ist die Anzahl der Bestellungen im Vergleich zu den Vorjahren aber gesunken und auch die Durchschnittsausgaben sind rückläufig.
Was die Salzburger:innen online bestellen:
- Kleidung und Schuhe: 44 Prozent
- Möbel und Gartenausstattung: 22 Prozent
- Computer und Mobilgeräte: 21 Prozent
- Kosmetik: 20 Prozent
- Lebensmittel: 10 Prozent
Drei von zehn Salzburger:innen kaufen bei Temu
Das liege laut Wirtschaftskammer Salzburg nicht zuletzt daran, dass immer mehr Online-Händler aus dem chinesischen Raum in den heimischen Markt. „Die Umsätze chinesischer Online-Shops wie Temu oder Shein sind im Vorjahr stark gewachsen“, so Ivo Rigaud, Obmann des Landesgremiums Versand-, Internet- und allgemeiner Handel bei der WKS. „Bei Temu haben 2023, also im Jahr des Markteintritts, bereits drei von zehn Salzburger Online-Shoppern eingekauft – mit steigender Tendenz“, erklärt Economica-Vorstand Peter Voithofer.
Und das trotz der massiven Kritik von Verbraucherschutz-Organisationen – in Deutschland prüft die Verbraucherzentrale sogar rechtliche Schritte gegen Temu. Dem chinesischen Online-Marktplatz wird unter anderem vorgeworfen, Verbraucher und Verbraucherinnen mit willkürlich erscheinenden Rabatten, fragwürdigen Bewertungen und manipulativen Designs zu verunsichern und zu übervorteilen.
Auch heimische Händler stärken Online-Präsenz
Rund zehn Prozent aller Einzelhandelsausgaben Österreichs wurden im Vorjahr online getätigt. Branchenexperten rechnen allerdings damit, dass der Onlineanteil in fünf bis zehn Jahren auf etwa 20 Prozent steigen wird. „Einerseits investieren beispielsweise große Möbelhäuser gerade massiv in den Online-Bereich. Andererseits starten Jungunternehmer mit Nischenprodukten, die bisher ausschließlich stationär verkauft wurden, im Online-Handel“, erklärt Rigaud.
Aktuell würden 60 Prozent der Online-Ausgaben an ausländische Händler gehen. Etwa hundert Transportflugzeuge mit Paketen aus China seien 2023 täglich in Europa gelandet. Daher müssten inländische Shops gestärkt werden, fordert die WKS: „Österreichische Unternehmer müssen ARA-Beiträge für die Verpackung und ERA-Beiträge für Elektrogeräte und Batterien zahlen. Den Händlern aus China bleibt das erspart, das heißt, die heimischen Unternehmer finanzieren die Entsorgung vieler Tonnen Verpackung aus China mit.“
(Quelle: salzburg24)