Eigentlich unfassbar: Über 120 Fälle von Gewalt gegen das Personal haben die Salzburger Landeskliniken (SALK) mittlerweile dokumentiert. Damit diese Zahl nicht noch weiter steigt, hat der Spitals-Zusammenschluss jetzt neue Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeitenden getroffen, wie heute in einer Aussendung mitgeteilt wurde.
Salzburger Spitäler setzten auf Schulungen
Zunächst sei schon im September in der Erwachsenen-Notaufnahme des Landeskrankenhauses (LKH), wo es besonders oft zu Angriffen käme, ein Security eingesetzt worden „Zudem führen wir gemeinsam mit der Salzburger Polizei Sicherheitsbegehungen durch“, berichtet Astrid Steinwendtner-Kolator, Leiterin des Qualitäts-, Risiko- und Ethikmanagements der SALK. Die ersten Rückmeldungen der Polizei seien positiv.
Für das LKH wurde etwa für die Notaufnahme für Erwachsene und die Ambulanz der Uniklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie festgehalten:
- Mobiliar wird festgeschraubt, sodass es nicht als Waffe eingesetzt werden kann.
- Potenziell gefährliches Büromaterial (etwa Brieföffner, Scheren oder Briefbeschwerer) ist für externe Personen nicht zugänglich.
- Das Personal an den Schaltern wird durch Glaswände geschützt.
- Es sind Notfallknöpfe mit direkter Verbindung zur Polizei geplant.
Dazu kommen interne Angebote an Sicherheitsschulungen und Selbstverteidigungskursen in Kooperation mit der Polizei. Mitarbeitende, die Zeug:innen oder Opfer von Gewalt werden, können die Vorfälle im Intranet der SALK melden.
SALK „dulden keine Gewalt“
Beim Thema Gewalt und Gewalt-Prävention hätten die SALK eine klare Haltung, heißt es in der Aussendung: „Wir dulden keine Gewalt, egal in welcher Form oder gegen wen sie sich richtet. Bei Gewalt gegen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfolgen wir eine Null-Toleranz-Politik“, so Geschäftsführer Paul Sungler.
Hinweisschilder sollen potenzielle Täter:innen warnen
Damit das auch bei den Patient:innen ankommt, wurde zusätzlich zu den Maßnahmen ein Hinweisschild entwickelt, das „potentiellen Gewalttäterinnen und Gewalttätern in einfacher Sprache und deutlich verständlichen Zeichen signalisiert: Wir schützen unser Personal und zeigen jede gefährliche Drohung, jeden tätlichen Angriff und jeden sexuellen Übergriff an – ohne Ausnahme!“, erklärt Steinwendtner-Kolator. Die Hinweistafeln sollen künftig in den Notaufnahmen für Erwachsene und für Kinder am LKH, der Zentralen Notaufnahme der Christian-Doppler-Klinik sowie in neuralgischen Ambulanzen hängen.
(Quelle: salzburg24)