Nach Geheimhaltung

Sponsoring für Festspiele: Salzburg AG reagiert auf Kritik und nennt Höhe der Summe

Die Salzburg AG ist wegen ihrer Strompreis-Erhöhung in die Kritik geraten.
Veröffentlicht: 09. April 2025 11:32 Uhr
Der Landes-Energieversorger Salzburg AG gab am Dienstag bekannt, als Sponsor bei den Salzburger Festspielen einsteigen zu wollen. Finanziert werden soll das Jugendprogramm "Jung und Jede*r". Die FPÖ, KPÖ Plus und Grünen kritisieren das Vorhaben und die zuvor geheim gehaltene Summe, daraufhin gab die Salzburg AG die Höhe der Gelder bekannt.

Die Salzburg AG wird Festspielsponsor. Das wurde am Dienstag bekannt. Über die Höhe des Sponsorings für das Jugendprogramm herrschte bis zum Nachmittag Stillschweigen. Die Salzburg AG ist damit einer von drei Projektsponsoren des Programms "Jung und Jede*r".

Kritik an der anfänglichen Geheimhaltung kam am Mittwoch unter anderem von der KPÖ Plus. "Viele Salzburger können sich die Stromrechnung kaum mehr leisten. Wenn mit ihrem Geld die Festspiele zusätzlich subventioniert werden sollen, haben die Bürger auch ein Recht darauf, die Höhe des Sponsorings zu erfahren“, sagt Klubobfrau Natalie Hangöbl.

Svazek: "Das ist irgendwie auch zynisch"

Auch FPÖ-Chefin Marlene Svazek und Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek kritisiert das Kultursponsoring: "Das ist nicht nur befremdlich, das ist irgendwie auch zynisch - in Zeiten, wo wir nicht dort sind mit den Energiekosten, wo wir hinmüssen für Private, Haushalte und Unternehmen, sich als großzügiger Kultursponsor das Portfolio zu erweitern, da habe ich absolut kein Verständnis dafür", sagte Svazek am Mittwoch den Salzburger Nachrichten (SN).

Kritik kommt via Aussendung auch von der Landessprecherin der Grünen, Martina Berthold: "Wenn die Salzburg AG wirklich die Jugend unterstützen will, dann soll sie in Klimaschutz investieren. Jeder Euro, der in den Ausbau von Wind- und Sonnenenergie fließt, schützt die Zukunft der jungen Menschen und senkt die Strompreise. Das sollte auch das Ziel der Salzburg AG sein."

Salzburg AG sponsert Jugendprogramm mit über 200.000 Euro

Nach der umfassenden Kritik reagierte die Salzburg AG am Mittwochnachmittag. Wie Konzernsprecher Michael Frostel gegenüber SALZBURG24 mitteilt, handelt es sich bei den Sponsoringgeldern um eine Summe von "knapp über 200.000 Euro für das Jugendprogramm 'Jung und Jede*r'." Das beinhalte 58 Aufführungen an 18 Orten in den Regionen sowie 6.000 Karten für die klassischen Festspiele. Im Vorjahr seien 6.500 Besucher:innen beim Jugendprogramm verzeichnet worden. "Für uns steht die Förderung der Jungen und der Kultur im Vordergrund. Wir sind kein klassischer Festspiel-Sponsor", so Frostel.

Haslauer meldet sich zu Wort

Als Aufsichtsratsvorsitzender der Salzburg AG meldete sich am Nachmittag auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) zu Wort. "Die Vereinbarung zwischen der Salzburg AG und den Salzburger Festspielen wurde zwischen dem Vorstand der Salzburg AG und dem Direktorium der Salzburger Festspiele getroffen. Diese Entscheidung ist weder aufsichtsratspflichtig noch ist sie dem Kuratorium der Salzburger Festspiele vorzulegen." Aus seiner Sicht sei es zudem die Aufgabe des regionalen Energieversorgers, regionale Verantwortung in Form kultureller Projektförderung zu übernehmen.

Laut Haslauer handle es sich um eine Summe von jährlich 210.000 Euro. "Diese Summe wird mit Sicherheit nicht den Handlungsspielraum für Strompreissenkungen durch die Salzburg AG einschränken. Diese erwarte ich mir nach der bereits zu Beginn dieses Jahres durchgeführten Strompreissenkung zeitnah."

Salzburg-AG-Vorstand: "Werden Preise weiter senken"

Ähnlich äußerte sich Salzburg-AG Vorstand Michael Baminger im ORF: "Wir werden, das haben wir jetzt mehrfach schon bewiesen, die Preise weiter senken. Es muss beides möglich sein: Gesellschaftliche Verantwortung in und für Salzburg übernehmen und für unseren Kundinnen und Kunden gute Preise machen." Zuletzt wurden die Strompreise der Salzburg AG mit Jahresbeginn gesenkt.

(Quelle: salzburg24)

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