Zwei Angriffe auf Obus-Lenker binnen kürzester Zeit sorgen für Aufregung in der Stadt Salzburg. Auch beim Salzburger Verkehrsverbund registriert man die sinkende Hemmschwelle, gegenüber Busfahrer:innen gewalttätig zu werden. „Wir nehmen das auch bei Regionalbusfahrer:innen und Zugpersonal wahr, dass sich die Zwischenfälle mehren“, berichtet der Pressesprecher von Salzburg Verkehr, Johannes Gfrerer, im SALZBURG24-Gespräch am Dienstag.
Zahl der aggressiven Fahrgäste steigt
Im Vergleich zu anderen Regionen sei die Zahl der Fälle in Salzburg aber gering, konkrete Zahlen nannte er aber nicht. Für die Busfahrer:innen werden überdies Schulungen angeboten, wie man sich in solchen Situationen verhält: „In erster Linie gilt es zu deeskalieren. Wobei in der Regel die Aggression vom Fahrgast ausgeht“, betont Gfrerer.
So auch in den jüngsten beiden Fällen: Am Sonntag sollen Jugendliche einen Busfahrer mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, am Montag soll ein Fahrgast einen Obuslenker ebenfalls mit den Fäusten attackiert haben.
Videoüberwachung im Obus
Die tätlichen Angriffe können per Videoüberwachung aufzeichnet werden. „Sehr viele unserer Obusse sind videoüberwacht, vor allem bei den Obussen neuerer Bauart ist die Videoüberwachung per se eingebaut und läuft mit“, erklärt Harald Haidenberger, Pressesprecher Verkehr von Salzburg AG, auf S24-Anfrage. „Die Videoüberwachungen werden im Bedarfsfall auf Aufforderung den Behörden bzw. Polizei zur Verfügung gestellt.“ Jene Busse, die über Videoüberwachung verfügen, seien vorschriftsgemäß gekennzeichnet. Jene Fahrzeuge, in denen die jüngsten beiden Angriffe stattgefunden haben, waren videoüberwacht, bestätigt Haidenberger.
Zum Schutz der Lenker:innen habe man bereits größere Schutzscheiben eingebaut. Zudem haben diese „in einer Notsituation die Möglichkeit, direkt mit der Leistelle Kontakt aufzunehmen“, berichtet Haidenberger. Den angegriffenen Lenkern biete man als Dienstgeber zudem medizinische und psychologische Hilfe an.
Obusfahrer:innen in Salzburg gesucht
Für die ohnehin angespannte Personalsituation bei der Salzburg AG sind Vorfälle wie diese natürlich alles andere als ideal. „Rund 100 Stellen sind derzeit in Stadt und Land Salzburg offen“, berichtet Gfrerer, der allerdings betont: „Das Berufsbild ist an und für sich ein positives.“
(Quelle: salzburg24)