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Anstatt ans Meer geht's in Salzburg auf die Alm

Veröffentlicht: 31. Juli 2017 11:07 Uhr
Der Salzburger Almsommer ist in vollem Gange. Die Angebote auf den Almen für Gäste haben sich in den vergangenen Jahren vervielfacht und reichen vom Käser-Workshop bis hin zum Alm-Camembert. Heuer beschert die unsichere Lage in vielen Urlaubsdestinationen den Almen zusätzliche Nachfrage, informiert das Land Salzburg am Montag in einer Aussendung.
Jacqueline Winkler

"Mit den Unruhen in der Türkei oder auch in Ägypten haben wir Urlauberinnen und Urlauber auf der Alm, die wir sonst nicht sehen würden. Viele, die bisher zum Baden ans Meer geflogen sind, kommen heuer auf die Alm", sagt Almbauer Rudi Nussbaum von der Dientalm.

Rückbesinnung auf die Tradition

Das Angebot auf den Almen wächst weiter. Im Blickpunkt haben viele Bauern dabei das Ursprüngliche. Sie wollen den Gästen den Bezug zu Lebensmitteln und zur Arbeit auf der Alm vermitteln. "Das Leben auf der Alm hat sich dahingehend verändert, dass wir den Gast besser wahrnehmen. Wir präsentieren heute in Workshops die Verkäsung oder auch Erzeugung von Produkten, so wie es traditionell gemacht wird", so Nussbaumer.

Vom Käser-Workshop bis hin zum Alm-Camembert

Tourismus auf den Salzburger Almen ist aber keine Einbahnstraße. "Die Alm- und Forstwirtschaft braucht den Tourismus genauso wie der Tourismus die Almen. Die Gäste bekommen Produkte, die auf der Alm produziert wurden, und sie werden von Menschen bedient, die authentisch sind und alles mit Freude machen", erläutert Wolfgang Kocher von der Twengeralm im Lungau das Erfolgskonzept. "Auch bei der Produktion lassen wir uns immer wieder neue Schmankerl einfallen. Wir produzieren zum Beispiel im Sommer einen Alm-Camembert."

Arbeit auf der Alm ist herausfordernd

Die Gesamtsituation auf den Almen ist natürlich herausfordernd. Die Arbeit ist sehr personalintensiv, und die Erwartungen der Gäste sind hoch. Für die Almbauern und ihre Mitarbeiter startet der Tag oft zwischen vier und fünf Uhr in der Früh. "Wir haben mehr als 800 bewirtschaftete, behirtete Almen. Der Gast erwartet sich auch, dass er nicht vor einer geschlossenen Hütte steht, sondern dass er etwas zu sich nehmen kann und Produkte genießen kann, die aus der Region kommen und nicht aus dem Großhandel", betonte Agrarreferent Landesrat Josef Schwaiger.

Von Juni bis Herbst wird Käse gemacht

Die positiven Rückmeldungen der Urlauber freuen aber nicht nur die jungen Almbauern. Seit mehr als 20 Jahren geht Gretl Nussbaumer im Juni mit den Kühen auf die Dientalm und erst im Herbst wieder nach Hause. "Ich mache mit Vorliebe Butter und Käse. Ich habe das Gefühl, dass es gut angenommen wird und die Gäste eine Freude haben", sagt Gretl Nussbaumer.

1.300 Hirten auf Salzburgs Almen

Die aktuellsten Zahlen zeigen, dass auf den Salzburger Almen rund 1.300 Hirten arbeiten. In den vergangenen 20 Jahren wurde die Bedeutung der Almwirtschaft für den Sommerurlaub zunehmend erkannt. Vor zehn Jahren wurde gemeinsam mit der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft das Projekt Salzburger Almsommer gegründet. Bei dieser Initiative werden derzeit 167 bewirtschaftete Almen als Ausflugsziel für Erholungssuchende beworben. Von rund 4.500 Betrieben im Bundesland Salzburg werden Rinder, Pferde, Schafe oder Ziegen auf die Almen aufgetrieben. Für zirka 60 Prozent der tierhaltenden Betriebe im Land Salzburg stellen die Almen eine zusätzliche Futtergrundlage für die Tierhaltung dar.

(Quelle: salzburg24)

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