Wie viele Beschäftigte tatsächlich ihren Arbeitsplatz verlieren, wollte man der APA weder bei bauMax noch beim Arbeitsmarktservice (AMS) sagen. Viele seien von den neuen Eigentümern übernommen worden, sagte bauMax-Sprecherin Monika Voglgruber. Es liefen jedenfalls noch Verhandlungen mit Gewerkschaft und Arbeiterkammer.
Obi übernimmt die meisten bauMax-Märkte
Den Großteil der bauMax-Märkte sicherte sich die deutsche Heimwerkerkette Obi. Der vormalige Konkurrent übernimmt 48 der 65 Märkte in Österreich, alle 14 Standorte in der Slowakei, beide Standorte in Slowenien und vier ausgewählte Märkte von 24 in Tschechien. Hagebau sicherte sich sechs Märkte, Hornbach einen. 18 Standorte in Tschechien übernimmt der polnische Händler Merkury Market.
Alle Salzburger Standorte übernommen
Keine neuen Abnehmer fand bauMax für drei Märkte in Wien, einen in Baden, einen in Kufstein sowie die Outletmärkte in Leoben und St. Pölten Süd. Im ehemaligen bauMax-Markt in Leoben sollen im November rund 450 Asylwerber untergebracht werden. In Salzburg sollen demnach alle vier Filialen übernommen werden. Für die Filiale in Saalfelden war aber nicht Obi sondern das Lagerhaus als neuer Betreiber im Gespräch.
Schnäppchenjäger stürmen Filialen
In den vergangenen Wochen haben Schnäppchenjäger die bauMax-Märkte gestürmt. Ob Armaturen, Duschköpfe und Lampen, viele Heimwerker deckten sich mit Ersatz ein. Auch um die Arbeitsbekleidung der Mitarbeiter rissen sich die Kunden. "Unser Chef hat eigentlich uns Mitarbeitern alte Jacken und Pullover zum Mitnehmen hingelegt, als ein Kunde nach dem Preis fragte, haben wir auch diese verkauft", schilderte ein bauMax-Verkäufer der APA.
Der Komplettabverkauf des bauMax-Sortiments ist ein Wunsch des neuen Eigentümers. Obi, so heißt es, wolle leere Märkte. Ohne Risiko ist der Schlussverkauf aber nicht. In der Branche wird befürchtet, dass der Absatz durch günstige Preise künstlich in die Höhe getrieben wurde und die Konsumenten sich teilweise für die nächsten Jahre eingedeckt haben. Abgewickelt wurde der Abverkauf vom US-Dienstleister Gordon Brothers, der auch schon die Praktiker-Märkte nach der Pleite der deutschen Heimwerkerkette leerräumte.
Alles, was übrig bleibt, geht an spezialisierte Firmen. So hat etwa der oberösterreichische Betriebsverwerter Lehner die komplette Betriebsausstattung von zehn Märkten übernommen. Dazu zählen unter anderem 60 Hubstapler und Hebebühnen, 13.000 Laufmeter Regale, 3.000 Einkaufswagen, Holzbearbeitungsmaschinen und Büroeinrichtung. Insgesamt sollen laut Lehner bis Ende November 150.000 Quadratmeter Fläche geräumt und verwertet werden - was 280 Sattelschlepper voll Material entspreche.
(APA)
(Quelle: salzburg24)