In zehn der 119 Salzburger Gemeinden erzielt Norbert Hofer mehr als 50 Prozent der Stimmen. Wären diese Gemeinden, die mit Ausnahme von Viehhofen alle im Pongau und Lungau liegen, für das Österreich-Ergebnis wahlentscheidend, dann wäre Norbert Hofer bereits im ersten Wahlgang zum Bundespräsidenten gewählt worden.
Die Ergebnisse im Land Salzburg
Insgesamt erreichte Hofer laut aktualisierten Ergebnissen der Salzburger Landesstatistik im Land Salzburg wie auch auf Bundesebene mit 91.914 Stimmen (= 38,7 Prozent) klar den ersten Platz und liegt damit 20,2 Prozentpunkte vor dem zweitplatzierten Kandidaten Alexander Van der Bellen (Grüne), dem 43.939 Wählerinnen und Wähler das Vertrauen schenkten. Auf dem dritten Platz liegt mit 41.196 Stimmen bzw. 17,4 Prozent Irmgard Griss. Damit erreichte Norbert Hofer mehr Stimmen als der Zweit- und die Drittplatzierte in Summe. Die beiden Kandidaten von ÖVP und SPÖ, Andreas Khol und Rudolf Hundstorfer, kamen auf 31.325 (13,2 Prozent) bzw. 23.319 (9,8 Prozent) der Stimmen. Für Richard Lugner haben sich 5.570 bzw. 2,3 Prozent Salzburger der Wählerinnen und Wähler entschieden.
Auch nach der Auszählung der Briefwählerstimmen ist auf Grund von Erfahrungswerten nicht damit zu rechnen, dass sich an der Rangfolge der Kandidaten noch etwas verändern wird.
Die Ergebnisse der Wahl im Überblick
- Norbert Hofer ist in allen 119 Gemeinden der Wahlgewinner.
- Alexander Van der Bellen kommt in 30 Gemeinden auf Platz zwei, in 19 auf den dritten Platz, in 39 auf Rang vier und in 31 Gemeinden auf die fünfte Position. Alexander Van der Bellen erreicht seine Spitzenmarke in der Stadt Salzburg (27,3 Prozent), den niedrigsten Stimmanteil in der Lungauer Gemeinde Muhr (3 Prozent).
- Die meisten zweíten Plätze erreicht Andreas Khol, nämlich in 54 Gemeinden. In der Gemeinderangliste von Andreas Khol liegt Göming mit 28,9 Prozent an der Spitze, Bürmoos mit 5,1 Prozent am Ende.
- Das Rennen um die Bronzemedaille bei den Gemeindeplatzierungen kann Irmgard Griss mit 68 Gemeinden für sich entscheiden. Irmgard Griss erreicht in Elsbethen mit 24 Prozent ihren höchsten, in Tweng mit 8,2 Prozent ihren niedrigsten Stimmanteil.
- Richard Lugner ist mit Ausnahme von Filzmoos, wo er sich bei Stimmengleichheit den fünften Platz mit Rudolf Hundstorfer teilt, überall Letzter. Sein bestes Ergebnis mit 5,2 Prozent erzielte er in Rußbach am Pass Gschütt, das schlechteste in Tweng, wo er überhaupt keine Stimme erhält.
- Sein bestes Ergebnis erzielt Norbert Hofer in Viehhofen (57 Prozent), das schlechteste in Elsbethen (29,7 Prozent).
- Rudolf Hundstorfer erreicht in Schwarzach im Pongau mit 25,3 Prozent seine persönliche Bestmarke, in Werfenweng hingegen muss er mit drei Prozent sein schlechtestes Ergebnis hinnehmen.
BP-Wahl: Ergebnisse im Zeitvergleich
Erstmalig kommt auch in Salzburg keiner der Wahlwerber von ÖVP und SPÖ in die Stichwahl. Da weder Irmgard Griss noch einer ihrer männlichen Mitbewerber eine „Salzburgerin“ beziehungsweise ein „Salzburger“ ist, gibt es auch keine lokale Einflussgröße wie im Jahr 2004, als sich die in Oberndorf geborene Benita Ferro-Waldner der Wahl stellte. Sie erreichte in ihrem Heimatbundesland 55 Prozent, musste sich aber auf Bundesebene mit 47,6 Prozent dem zweiten Kandidaten, Heinz Fischer, geschlagen geben.
Richard Lugner ist in diesem Wahlgang der einzige Kandidat, der bereits einmal bei einer Bundespräsidentenwahl kandidierte. Er erreichte im Jahr 1998 5,6 Prozent Stimmanteil in Salzburg (2016: 2,3 Prozent).
Der Wahlausgang auf Bezirksebene
Die Ergebnisse auf Bezirksebene bestätigen bezüglich Platz eins das Bundes- und Landesergebnis zu 100 Prozent, aber es gibt regionale Unterschiede des Abschneidens der Kandidaten auf Platz zwei. Im Bezirk Stadt Salzburg liegen auf den ersten beiden Plätzen Norbert Hofer (32 Prozent) und Alexander Van der Bellen (27,3 Prozent), im Bezirk Hallein sind es Norbert Hofer (38,4 Prozent) und Alexander Van der Bellen (18,1 Prozent). Im Bezirk Salzburg-Umgebung lautet der Wert für Norbert Hofer 38,4 Prozent und für Alexander Van der Bellen 19,4 Prozent. Im Bezirk St. Johann im Pongau liegt wiederum Norbert Hofer, mit 43,9 Prozent, voran, allerdings gefolgt von Irmgard Griss mit 15,7 Prozent. Im Bezirk Tamsweg liegt ebenfalls Norbert Hofer, mit 49,1 Prozent, an der Spitze, auf Platz zwei folgt Andreas Khol, der 18 Prozent erreicht. Im Bezirk Zell am See führt Norbert Hofer das Ranking mit 41,5 Prozent an, gefolgt von Irmgard Griss mit 15,8 Prozent. Rudolf Hundstorfer und Richard Lugner kommen in keinem der Bezirke auf den zweiten Platz.
Interessante Ergebnisse aus den Gemeinden
Das Wahlergebnis in der Gemeinde Puch bei Hallein ähnelt dem Bundesergebnis am meisten – der Unterschied beträgt lediglich 0,9 Prozentpunkte. In Zederhaus hingegen ist es genau umgekehrt, hier gibt es mit zehn Prozentpunkten den größten Unterschied zum Ergebnis auf Bundesebene. Bezogen auf das Landesergebnis gibt es in der Gemeinde Henndorf am Wallersee die größte Gemeinsamkeit, der Unterschied zum Landesergebnis beträgt lediglich 0,8 Prozentpunkte. Die Gemeinde mit der größten Abweichung vom Landesergebnis ist Zederhaus, wo die Differenz 8,5 Prozentpunkte beträgt. In 30 Gemeinden liegen die beiden Kandidaten für den zweiten Wahlgang am 22. Mai ebenfalls auf den ersten beiden Plätzen. In den Bezirken St. Johann im Pongau und Tamsweg ist dies in keiner Gemeinde der Fall.
Anstieg bei der Wahlbeteiligung
Vor Auszählung der Briefwählerstimmen haben im Land Salzburg 62 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Auf Grund von Erfahrungswerten kann davon ausgegangen werden, dass die Wahlbeteiligung nach Vorliegen des endgültigen Ergebnisses knapp um die 70 Prozent liegen wird. Damit wird die Wahlbeteiligung deutlich über der letzten Bundespräsidentenwahl im Jahr 2010 liegen, wo sie nur 52,9 Prozent betragen hat.
Den Maximalwert an Wahlbeteiligung hat die Gemeinde Göming (78,3 Prozent), am wenigsten Wahlberechtigte haben in Tweng ihre Stimme abgegeben (38,4 Prozent). In Scheffau am Tennengebirge gibt es mit 6,9 Prozent den höchsten Anteil ungültiger Stimmen, in den beiden Lungauer Gemeinden Tweng und Weißpriach hat niemand ungültig votiert.
(Quelle: salzburg24)