Kundgebung in Salzburg

"Buslenker:innen arbeiten an Belastungsgrenze – und darüber hinaus"

Buslenker:innen machten mit einer Kundgebung vor der WKS in Salzburg auf ihre Forderungen bei den KV-Verhandlungen aufmerksam. 
Veröffentlicht: 23. Jänner 2025 16:29 Uhr
Buslenker:innen haben sich heute in sieben österreichischen Städten – auch in Salzburg – für bessere Arbeitsbedingungen starkgemacht. Die größten Probleme seien Stress oder Unzufriedenheit mit dem Lohn- und Zulagensystem. Morgen starten die KV-Verhandlungen in die zweite Runde.

„Buslenker:innen arbeiten an der Grenze ihrer Belastung – und darüber hinaus“. Das kritisiert Friedrich Schinagl, Salzburger Landesvorsitzender der Gewerkschaft Vida, die private Fahrerinnen und Fahrer vertritt, am Donnerstag in einer Presseaussendung. Dazu zählen zum Beispiel jene, die für Postbus oder Albus im Einsatz sind. Eine Studie der Uni Wien zeige, dass Stress, gesundheitliche Belastung oder Unzufriedenheit mit dem Lohn- und Zulagensystem die größten Probleme seien. Die Ergebnisse der Erhebung sollen die Forderungen bei den aktuellen Kollektivvertragsverhandlungen untermauern. Am Freitag startet die zweite Runde. Verbesserungen würden zu einer Attraktivierung des Berufsbildes und zur Absicherung des Linienbusverkehrs beitragen.

Konkret pocht das Bündnis Wir-Fahren-Gemeinsam (WFG) – bestehend aus Organisationen wie Vida, Arbeiterkammer oder Fridays for Future – auf eine Reduzierung der Arbeitszeit sowie einen Sonntagszuschlag. Um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen, fanden am Donnerstag Kundgebungen vor den Zentralen der Wirtschaftskammern in sieben österreichischen Städten statt – auch in Salzburg. Nach Eigenangaben hat das Bündnis mehr als 7.000 Unterstützungserklärungen von Fahrer:innen und Fahrgästen gesammelt, die heute in der Bundeshauptstadt an die WKÖ übergeben wurden.

Das fordern die Buslenker:innen

Neben Verbesserungen bei Arbeitszeiten und Zuschlägen pochen sie auf Neuregelungen bei der Nachtarbeit sowie generell auf längere Freizeitkorridore für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Nacht- und Sonntagszuschläge dürften bei den Gesprächen zum Knackpunkt werden. Unmut herrscht bei den Arbeitnehmervertretern aktuell darüber, dass die Wirtschaftskammer das Thema im Rahmen von Arbeitsgruppen diskutieren möchte. "Diese Arbeitsgruppen sind nicht bindend", kritisiert Markus Petritsch von der Gewerkschaft. Er ortet eine "Verzögerungstaktik" auf Arbeitgeberseite.

WK verteidigt Arbeitsgruppen

Die Wirtschaftskammer selbst ging in einer Aussendung nicht direkt auf die Kundgebungen ein, bekannte sich aber dazu, die Arbeitsbedingungen "kontinuierlich" verbessern zu wollen. Fachverbandsobmann Martin Horvath verwies auch auf den derzeit gültigen Einstiegslohn, der über jenen der Metaller liege. Die Arbeitsgruppen sieht er als "bewährt". Diese würden einen Rahmen für einen konstruktiven Dialog bilden.

Die Protestaktion fand in Salzburg, Wien, Graz, Klagenfurt, Linz, Innsbruck und Bregenz statt. Nach Angaben der Gewerkschaft nahmen österreichweit rund 400 Personen teil. Nun bleibt abzuwarten, ob sich beide Parteien bei den KV-Verhandlungen einig werden.

Postbus sucht Personal in Salzburg

Einen gravierenden Personalmangel scheint es in Salzburg bei den privaten Busfahrer:innen aktuell nicht zu geben. Bei Albus gebe es sogar eine kleine Warteliste, sagt Geschäftsführer Hermann Häckl am Donnerstag auf S24-Anfrage. Die nächsten Einschulungen würden Anfang Februar starten. Aktuell sind 210 Lenkerinnen und Lenker für Albus im Einsatz. Postbus ist momentan auf der Suche nach zehn Lenker:innen – vorwiegend im Gasteinertal, sagt Pressesprecher Robert Mosser. Im gesamten Bundesland gibt es 400 Postbus-Fahrer:innen.

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(Quelle: salzburg24)

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