Wegen kaum durchdringbaren Nebels im Flachgau und in der Stadt Salzburg hat es am Sonntag offenbar eine Masse an Besucher:innen auf die sonnige Spitze des Gaisbergs gezogen. Das hat dort für ein schieres Verkehrschaos gesorgt: Rund 120 Autos seien bei nur knapp 55 Parkplätzen am Gipfel unterwegs gewesen, sodass es schnell kein Vorankommen mehr gab – auch nicht für den öffentlichen Gaisbergbus, wie die Bürgerliste (Grüne in der Stadt Salzburg) in einer Aussendung am Montag aufzeigen. Das bestätigt auf SALZBURG24-Anfrage auch die Firma Albus, die die Linie 151 auf Salzburgs Hausberg betreibt.
Keine Meldungen an Gaisberg-Koordinator Kreibich
Von dem Vorfall sei Gaisbergkoordinator Florian Kreibich (ÖVP) nichts bekannt, wie er gegenüber S24 am Montag erklärt. „Bei mir sind dazu bislang keine Meldungen eingelangt. Ob dort wirklich so ein Chaos geherrscht hat, ist noch nicht bewiesen.“ In einem solchen Fall sei laut Kreibich die Polizei gefordert, eine vorübergehende Sperre ab der Zistelalm zu aktivieren – auch das sei am Sonntag aber nicht geschehen. Über die Live-Webcam vom Gipfel des Gaisbergs sei eine Verkehrsüberlastung laut Kreibich nicht erkennbar gewesen. „Ich checke das auch am Wochenende immer wieder kurz, da wäre mir am Sonntag nichts aufgefallen.“
Über ebendiese Webcam habe sich auch Bürgerlisten-Gemeinderat Lukas Bernitz ein Bild von der Lage verschafft: „Ich wurde von jemandem angerufen und über die Zustände am Gipfel informiert, auch auf der Webcam war das deutlich zu erkennen.“ Autos hätten demnach kreuz und quert geparkt und einander sowohl bei der Auf- als auch der Abfahrt gegenseitig behindert. Rund 120 Fahrzeuge hätte Bernitz zählen können – zuzüglich des Busses, für den es ebenfalls kaum mehr ein Vorankommen gegeben hätte. Dass es zu Verzögerungen gekommen ist, bestätigt auch Albus, ohne nähere Details zu nennen.
Gaisberg-Sperre steht und fällt mit Seilbahn
Eine permanente Sperre für den Individualverkehr, wie sie die Bürgerliste nun fordert, sei laut Kreibich immer wieder im Gespräch. „Dafür müssen Stadt und Land zusammenarbeiten, da es sich um eine Landesstraße handelt. Die Sperre steht und fällt aber auch mit der Entscheidung um die Seilbahn.“
Maßnahmen gegen Wildparken geplant
Was laut dem Gaisbergkoordinator aber jedenfalls in naher Zukunft realisiert werden soll, sind bauliche Vorrichtungen gegen das Parken abseits der ausgewiesenen Parkflächen. „Das Wildparken in Wiesen und Co muss auf jeden Fall aufhören“, so Kreibich. Ergänzend sei zeitnah auch eine teilweise Sperre denkbar, die etwa nur mit einer Reservierungsbestätigung von einem der oben gelegenen Wirte umgangen werden kann. Das reiche laut Bernitz von der Bürgerliste aber nicht aus: „Damit der Bus nicht im Stau hängen bleibt, sollten wir das Naherholungsgebiet Gaisberg endlich vom Individualverkehr befreien.“
(Quelle: salzburg24)