Wenn ab 1. Juli die Videospiele-Messe Level Up wieder zahlreiche Gaming-Fans ins Salzburger Messezentrum lockt, ist auch der Verein Animix mit einem Cosplay-Event vertreten. Doch was genau ist Cosplay eigentlich?
Cosplay: Fiktive Charaktere zum Leben erwecken
Bei dieser aus Japan stammenden Fanpraxis schlüpfen Menschen in ein Kostüm und versuchen, einen fiktiven Charakter aus den Bereichen Manga, Anime, Film oder Videospiel bestmöglich darzustellen. „Cosplay setzt sich aus den Worten ‚Costume‘ und ‚Play‘ zusammen. Es schließt also einerseits das Verkleiden mit ein, andererseits aber auch die richtige Darstellung des Charakters. Es geht also darum, den Charakter zum Leben zu erwecken“, erklärt Denise Schindlmaier vom Verein Animix im Gespräch mit SALZBURG24. Ein Vergleich mit Fasching oder Halloween hinke allerdings, wie die 27-Jährige weiter ausführt: „Es geht hier eben nicht nur um das bloße Verkleiden, sondern auch darum, den Charakter richtig darzustellen.“ Für sie sei es einfach schön, ihren Lieblingsfiguren – wie beispielsweise aus der Anime-Serie Sailor Moon – „in echt“ zu begegnen, erklärt Schindlmaier den Reiz am Cosplay.
Unzählige Arbeitsstunden für das perfekte Kostüm
Cosplay-Fans gehen dabei mit jeder Menge Herzblut an diese Aufgabenstellung heran. Nicht selten stecken Dutzende von Arbeitsstunden in den oft selbstgemachten Kostümen. „Ich habe ein Kostüm aus dem Videospiel Final Fantasy, an dem ich über 100 Stunden gearbeitet habe“, gibt Schindlmaier Einblick. Die Psychologin schätzt dabei den handwerklichen Ausgleich zu ihrem Berufsalltag. „Man macht etwas mit seinen Händen und sieht dann ein fertiges Produkt. Das ist eigentlich etwas Superschönes.“ Um in die Verkleidung zu schlüpfen, seien je nach Kostüm – das von Alltagskleidung bis hin zu aufwendigen Rüstungen reicht – noch einmal mehrere Stunden an Vorbereitungszeit notwendig.
Animix will Anime-Fans in Salzburg vernetzen
Der Verein Animix hat es sich in Salzburg zur Aufgabe gemacht, Fans der japanischen Popkultur in Salzburg besser zu vernetzen. Bereits seit 2017 finden monatliche Treffen im Yoco in der Gstättengasse statt. Dort kommen zwischen 40 und 80 Fans von Anime, Manga & Co zusammen, um sich auszutauschen und gemeinsam zu spielen. Inklusion und Diversität würden bei den Treffen großgeschrieben: „Wenn man hierzulande jemandem von Cosplay oder japanischer Popkultur erzählt, wird man oftmals etwas komisch angeschaut. Bei uns gibt es einen Safe Space. Die Leute können zu unseren Treffen kommen und einfach sie selbst sein. Jeder ist willkommen“, gibt Vereinsobmann Ali Epik Einblick.
Vorträge und Workshops bei Level Up
Bei der Gaming-Messe Level Up will der Verein der Cosplay-Community eine Anlaufstelle bieten. Am Sonntag findet dazu ein Wettbewerb statt. Eine Jury wird die Kostüme sowie die Darstellung der jeweiligen Teilnehmer:innen bewerten. Außerdem sind Workshops und Vorträge zu den Themen „Richtiges Posing beim Cosplay“ oder auch K-Pop geplant. Auch wenn Level Up vorwiegend Fans aus dem Bereich der Videospiele anzieht, sei man froh darüber, dass es in Salzburg nun eine solche Veranstaltung gibt. „Cosplay ist in Salzburg auf jeden Fall ein Thema. Die Leute sind aber noch nicht gut vernetzt“, beschreibt Schindlmaier die eigene Aufgabe.
Eigene Convention als großes Ziel
In Zukunft will der Verein Animix auch wieder eine eigene Convention auf die Beine stellen, wie bereits im Jahr 2019 die „Anisekai“. Damals konnte man 3.500 Menschen ins Odeïon in der Stadt Salzburg locken. „Wir bekommen täglich Anfragen dazu, wann diese Convention wieder stattfindet“, verweist Epik auf das große Interesse. Die Corona-Zeit habe der Planung und Umsetzung eines solchen Events allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Derzeit sei man auf der Suche nach Sponsoren. Außerdem wolle sich der Verein vergrößern und weiterhin als Anflaufstelle der Community zur Verfügung stehen. „Der Austausch ist einfach extrem wichtig“, so Schindlmaier abschließend.
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(Quelle: salzburg24)