Veröffentlicht: 31. Jänner 2012 15:38 Uhr
Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (S), der das Schiffsunglück der Costa Concordia in Italien als Passagier hautnah miterlebte, will als Zeuge vor Gericht aussagen. "Ich habe nicht vor, eine Klage aktiv einzubringen. Wenn es aber eine vernünftige Plattform gibt, schließe ich mich an", sagte Schaden am Dienstag.
Schaden: "Costa Concordia in voller Fahrt auf Küste zugedreht"
Das Kreuzfahrtschiff ist vor dem Unglück "in voller Fahrt, mit Höchstgeschwindigkeit von 44 km/h, pfeilgerade auf die Küste zugedreht", schilderte der Bürgermeister. Nachdem es den Felsen gerammt habe, sei es auf das offene Meer abgedreht und dann durch den Wind zur Küste hingetrieben worden.Schaden will Beitrag zur Aufklärung leisten
Wäre das Schiff im Bereich des offenen Meeres geblieben, hätte das Unglück noch viel größere Ausmaße genommen, meinte Schaden. Er möchte nicht, dass "die schwere Havarie" bagatellisiert werde, deshalb wolle er als Zeuge einen Beitrag zur Aufklärung der Katastrophe leisten, erklärte der Bürgermeister .Costa Concordia: 17 Tote geborgen
Die Costa Concordia war mit mehr als 4.200 Personen an Bord am 13. Jänner 2012 vor der italienischen Insel Giglio auf einen Felsen aufgefahren. An Bord befanden sich auch 77 Österreicher, die das Unglück alle überlebt haben. Bisher wurden 17 Tote geborgen. Gegen den US-Mutterkonzern der italienischen Reederei "Costa Cruises", die Carnival, sowie gegen die italienischen Tochterfirma "Costa Crociere" wurde am vergangenen Freitag eine erste Sammelklage im Namen aller Besatzungsmitglieder und Passagiere in den USA eingereicht. (APA)(Quelle: salzburg24)