Von 22. März bis 30. Juni gibt es antike Torsi, römische Porträts, Plastiken aus der Renaissance, dem Barock und dem 19. Jahrhundert bis zu einem Torso von Auguste Rodin (1840-1917). Zugleich aber bietet diese Schau eine künstlerisch aktuelle Reflexion auf die Klassiker in Marmor.
Bemerkenswerte Einzelstücke zu sehen
Es sei eine viel diskutierte Entscheidung gewesen, was aus dieser enormen Sammlung aus Dresden in Salzburg gezeigt werden soll, sagte Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museums, am Freitag bei einem Pressegespräch. "Dabei ist es uns keinesfalls um die Größe der einzelnen Skulpturen gegangen, sondern um signifikante Einzelstücke und deren Interpretationsmöglichkeiten."
Das Salzburg Museum hat für diese Interpretationen Werkaufträge an international tätige Künstler vergeben, und zwar an Stephane Couturier, Katharina Gaenssler, Barbara Klemm, Katharina Mayer und Lois Renner. Diese fünf haben auf die 1728 in Rom gekaufte und seither permanent mit Gegenwartskunst konfrontierte Sammlung aus der Sicht des 21. Jahrhunderts reagiert. Herausgekommen sind Installationen, vor allem aber großformatige Fotos über Skulpturen in verfremdetem Kontext. "Eine mögliche, aber logische Weiterentwicklung der klassischen Bildhauerei", sagte Katharina Mayer. Sie hat ihre Künstlerkarriere ebenfalls mit Arbeiten in Stein begonnen. "Mit den Neuen Medien aber könnten die Objekte ideal in ein neues Ganzes integriert werden."
"de sculptura" - Kunst über Kunst
Tatsächlich wirkt die eher kleine Ausstellung "de sculptura" absolut nicht, als wären historische Exponate einfach auf Sockel gestellt worden. "de sculptura" ist ein ästhetisch ungewohntes, aber sinnstiftendes Aufeinandertreffen von gleichartigen Motiven in ganz und gar unterschiedlicher künstlerischer Formensprache. "Es ist das beste, was einem Museum passieren kann", sagte der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlung Dresden, Hartwig Fischer. "Nämlich ein Ort zu sein, in dem die uns anvertraute Geschichte der vergangenen Jahrtausende gezeigt und zugleich über diese Geschichte künstlerisch reflektiert wird. Denn Kunst über Kunst hat es immer gegeben." (APA)
(Quelle: salzburg24)