Haben Bewohner und Gäste dies dann endlich ausgestanden, werden sie mit einer großen optischen Aufwertung belohnt: Die Getreidegasse wird mit Granit gepflastert und soll damit ähnlich aussehen, wie man es von der Linzergasse schon kennt.
Am Dienstag informierten die Verantwortlichen von Stadt und Salzburg AG die betroffenen Geschäftsleute und anschließend die Medien. Und einmal mehr stand das Thema Verkehr und Erreichbarkeit im Mittelpunkt.
Salzburg24
Die heißeste Phase gibt es von Februar bis Juli kommenden Jahres: Dann nämlich werden die Leitungen zwischen Herbert-von-Karajan-Platz und Bürgerspitalplatz erneuert, die Künette wird die Hälfte der Straße beanspruchen. "Das wird arsch-knapp", so Verkehrs-Stadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste). Das heißt, es gibt nur eine Fahrbahn, der Gegenverkehr wird mit einer Ampellösung geregelt. Die Durchfahrt für den individuellen Autoverkehr ist in dieser Zeit gesperrt, er wird über die Reichenhallerstraße, Mülln und den Rudolfskai in die Innenstadt umgeleitet.
Bauarbeiten in der Getreidegasse dauern bis 2017
Derzeit ist die Getreidegasse asphaltiert, an beiden Seite befinden sich Gehsteige. Nach der Neugestaltung gibt es nur mehr ein Niveau, die Pflastersteine selbst werden in unterschiedlichen Größen verlegt. 2015 werden die Leitungen zunächst in der östlichen Hälfte getauscht. Während der Festspielzeit im Sommer werden die Arbeiten unterbrochen. Im darauffolgenden Jahr kommt die westliche Hälfte dran, gleichzeitig wird auf dem ersten Abschnitt der Granit verlegt. Und 2017 erhält das letzte Stück das neue Pflaster. Die Stadt wird für die Kanal-Erneuerung 900.000 und für die Pflasterung 2,3 Millionen Euro ausgeben, kündigte Bau-Stadträtin Barbara Unterkofler (NEOS) an. Und die Salzburg AG tauscht die rund 100 Jahre alte Wasserleitung sowie die Fernwärmeleitung und verlegt auch ein zeitgemäßes Kabel für die Telekommunikation. In Summe wird sie 1.750 Meter Leitungen vergraben, sagte Bereichsleiter Walter Steiner.
Geschäftsleute müssen für Barrierefreiheit sorgen
Ein Fehler, der im Bereich Linzergasse gemacht wurde, konnte dieses Mal vermieden werden: Die Kaufleute wurden gleich auf ihre Verpflichtung hingewiesen, für barrierefreie Eingänge zu sorgen.
Und weil das Pflaster nicht wie eine Buckelpiste gestaltet werden kann, um genau auf Höhe eines jeden Eingangs zu kommen, müssen die Kaufleute für die Anpassung sorgen. Der Granit selbst wird auf demselben Niveau gelegt wie zurzeit die Gehsteige. Der Denkmalschutz sei kein Hinderungsgrund, um für Barrierefreiheit zu sorgen, sagte Unterkofler.
Autofrei zwischen Karajan-Platz und Bürgerspitalplatz?
Auf die Frage, ob die Sperre für Autos zwischen Karajan-Platz und Bürgerspitalplatz zur Dauereinrichtung werden könnte, sagte Padutsch, dass sich die Verkehrsplanung die Situation und ihre Auswirkungen sehr genau ansehen und Verkehrszählungen durchführen werde. Sollte sich herausstellten, dass alles reibungslos funktioniert, könnte dies zumindest eine Argumentationshilfe sein.
Kritik: Baustellen nach der Devise "Augen zu und durch!"
Die durchaus nötige Sanierung ruft aber auch viel Kritik auf den Plan. Für ÖVP-Klubobmann Christoph Fuchs etwa ist das nächste Baustellenchaos-Jahr vorprogrammiert. „Offenbar haben Padutsch und Unterkofler aus dem Baustellenchaos des heurigen Sommers nichts gelernt. Bei der so genannten Baustellenkoordination herrscht auch 2015 die Devise „Augen zu und durch!“ Ich sehe bis dato nur wenig Bemühungen, wie man 2015 die Zufahrten für die Wohnbevölkerung und die Lieferanten der Altstadtunternehmen aufrechterhalten möchte“, kritisiert er in einer Aussendung. (APA)
(Quelle: salzburg24)