Stadt

Die Salzburger Kirche startet Initiative für Bettler

Die Kirche will mit einer Infokampagne einen anderen Blick auf Bettler ermöglichen
Veröffentlicht: 26. März 2014 15:25 Uhr
Im Wahlkampf wurde mit Schlagworten wie „Bettlerbanden" um sich geworfen, die Erzdiözese Salzburg hat daraufhin eine Initiative gestartet, um auch eine anderen Blick auf diese Menschen zu ermöglichen.
SALZBURG24 (Melanie Berger)

Unter dem Motto „Hinschauen statt verurteilen" startete der „Offene Himmel – Infopoint Kirchen" der Erzdiözese Salzburg gemeinsam mit den christlichen Kirchen Salzburgs eine PR-Kampagne, in der für einen menschenwürdigen Umgang mit Bettlern geworben wurde. Anlass war der Gemeinderatswahlkampf in Salzburg, bei dem mit Schlagworten wie „Bettlerbanden" und „Mafiosen Strukturen" um Wähler gekämpft wurde.

Hinter das Klischee Bettler schauen

„Wir wollten uns als Kirche zu Wort melden und die Menschen ermutigen, hinter das Klischee „Bettler" zu blicken", sagt Initiator Kurt Sonneck vom Infopoint Kirchen. Er gebe zu, dass die Situation mit den vielen Bettlerinnen und Bettlern in Salzburg viele Menschen überfordere. Gleichzeitig sei es aber erschütternd, wie schnell geurteilt wird. Erst im Herbst 2013 wurde eine Studie veröffentlicht, in der die Betroffenen erstmals selbst zu Wort gekommen sind (Kurzfassung auf der Website www.hinschauen-statt-verurteilen.at).

Prominente Unterstützer

In einem 35 Sekunden dauernden Kinospot, der bis 13. März in sieben Kinos der Stadt Salzburg zu sehen war, konnten die Besucher einem Bettler in die Augen sehen. Auch auf Youtube und in Facebook war der Spot zu sehen. Dazu wurden in der Stadt Salzburg insgesamt 230 Plakate mit Slogans wie „Bettler sind Väter und Mütter", „Betteln erlaubt – geben auch!", „Bettler sind Gesprächsthema! Sind sie auch Gesprächspartner?" angebracht. Mit ihren Statements unterstützen außerdem Cornelius Obonya („Jedermann"), Sepp Forcher, Universitätsrektor Heinrich Schmiedinger, Doraja Eberle (Erste Privatstiftung) und Superintendent Olivier Dantine das Anliegen

Tagung „Betteln – eine Herausforderung"

St. Virgil, das Bildungshaus der Erzdiözese Salzburg, veranstaltet gemeinsam mit dem Salzburger Friedensbüro und zahlreichen weiteren Organisationen vom 12. bis 14. Mai die Fachtagung „Betteln – eine Herausforderung". Neben dem Schriftsteller Karl Markus Gauß, mehreren Wissenschaftern, Politikern und Journalisten wird auch der Grazer Armenpfarrer Wolfgang Pucher unter den Referenten sein.

(Quelle: salzburg24)

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