American Dream mal anders

Drei US-Amerikaner finden in Salzburg ihr Football-Zuhause

Drei US-Amerikaner stehen ausgerechnet in Salzburg gemeinsam auf dem American Football-Feld. Im Bild (v.l.n.r): Defense-Spieler Ja'Mario Howard, Headcoach Nick Johansen und Quarterback Kris Denton.
Veröffentlicht: 07. Februar 2024 16:48 Uhr
Nick Johansen, Kristopher Denton und Ja’Mario Howard – die drei US-Amerikaner verbindet eine große Leidenschaft: American Football. Die Männer stehen aber nicht in ihrem Heimatland auf dem Feld, sondern auf dem nun neu erbauten Platz der Salzburg Ducks. Wir haben mit ihnen gesprochen, warum sie sich ausgerechnet für die Mozartstadt entschieden haben.
Moni Gaudreau

In ihrem Heimatland hätten sich die drei US-Amerikaner Nick Johansen, Kristopher Denton und Ja’Mario Howard wahrscheinlich nie kennengelernt. Erst mussten sie von Minnesota, Texas und Alabama tausende Kilometer in die Stadt Salzburg kommen, um sich ausgerechnet auf dem American Football-Feld der Salzburg Ducks zu treffen. Wir haben bei einem Training nachgefragt, warum es Headcoach Nick Johansen, Quarterback Kristopher „Kris“ oder „KD“ Denton und Defense-Spieler Ja’Mario „Mario“ Howard in die knapp 158.000-Einwohner-Stadt verschlagen hat. Spoiler-Warnung: Es war nicht „The Sound of Music“.

Football-Coach Nick Johansen seit Jahren bei Salzburg Ducks

„Gekommen, um zu bleiben“ trifft für Nick Johansen, Headcoach der Salzburg Ducks, wohl vollkommen zu. Ursprünglich wollte der Football-Coach aus Minnesota nur fünf Monate in Österreich für seinen ersten Job in Innsbruck bleiben, meinte Nick Johansen im Gespräch mit SALZBURG24 am Dienstag. Mittlerweile ist er allein bei den Salzburg Ducks schon seit fünf Jahren engagiert.

Nach Salzburg gekommen ist Nick Johansen also wegen seines Jobs, geblieben sei er wegen seines Teams, dem familiären Zusammenhalt in der gesamten Organisation, dem „wunderschönen Salzburg“ und nicht zuletzt auch seiner österreichischen Freundin Andrea. Solange er die Salzburg Ducks noch coachen darf und kann, wolle der US-Amerikaner auch in der Mozartstadt bleiben, meint er im S24-Gespräch.

 

Selbst nach fünf Jahren ist der Trainer immer noch Fan des Wahrzeichens der Stadt Salzburg – der Festung Hohensalzburg. „Eigentlich ist überall mein Lieblingsort in Salzburg, wo man die Festung sehen kann. Aber vom Mönchsberg aus kann man sie am besten sehen“, schwärmt der Headcoach und zeigt seine geografischen Kenntnisse. Dass er in der Stadt Salzburg voll und ganz angekommen ist, zeigen auch seine Lieblingsausdrücke in der deutschen Sprache. „'Aufgrund der Tatsache' und 'meiner Meinung nach' sind meine Favoriten", schmunzelt der Headcoach.

Quarterback Denton als Profi-Spieler

„Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass Salzburg sich für mich entschieden hat“, meint Quarterback Kris Denton auf die Frage, warum er ausgerechnet nach Salzburg gekommen ist. KD wollte nach seiner Zeit an der Friends University in Kansas weiterhin Football spielen – und zwar auf professioneller Ebene. Nachdem die Konkurrenz in den US-amerikanischen Football-Ligen sehr hoch ist, registrierte er sich auf der internationalen Spielertransferplattform Europlayers. Die Angebote ließen nicht lange auf sich warten: Kris hatte die Wahl, in Polen oder in Österreich bei den ehemaligen Salzburg Bulls zu spielen. Er entschied sich damals für Salzburg und ist nach dem Wechsel zu den Ducks im Sommer 2018 der Landeshauptstadt treu geblieben.

Einen Deutschkurs besuchte der Importspieler bisher nicht. Ein paar deutsche Wörter bleiben aber dennoch hängen. „Ganz oben steht natürlich Schnitzel. Außerdem ist ‚kaputt‘ eines meiner Lieblingswörter, ganz einfach, weil es cool klingt“, sagt der Quarterback bestimmt.

Ducks-Amerikaner SALZBURG24/Gaudreau
Drei US-Amerikaner stehen ausgerechnet in Salzburg gemeinsam auf dem American Football-Feld. Im Bild (v.l.n.r): Defense-Spieler Ja'Mario Howard, Headcoach Nick Johansen und Quarterback Kris Denton.

Wie soll es für einen professionellen Athleten auch anders sein, gehöre neben dem Mirabellgarten nun auch das neue Football-Feld der Ducks zu seinen Lieblingsorten in Salzburg. Immerhin verbringt er auch viel Zeit darauf. Dreimal pro Woche trainiert er mit der Kampfmannschaft selbst je zwei Stunden. Dazu kommen zwei weitere Tage, an denen er eine der Jugendmannschaften trainiert. Ähnlich wie Headcoach Johansen will auch Quarterback Denton noch mindestens so lange in Salzburg bleiben, wie er selbst spielen und auch die U18-Mannschaft trainieren darf.

US-Amerikaner zieht der Liebe wegen nach Salzburg

Anders als Nick Johansen und Kris Denton kam der Defense-Spieler Ja’Mario Howard nach Salzburg. Über Social Media lernte er im Oktober 2020 seine österreichische Freundin – nun Ehefrau kennen. Nach rund einem Jahr Fernbeziehung buchte er vor zwei Jahren ein One-Way-Ticket von Alabama nach Salzburg. Seither spielt der 28-jährige US-Amerikaner bei den Salzburg Ducks als regulärer Spieler. Wie könnte es auch anders sein, wenn die Familie, in die er eingeheiratet hat, wahre Football-Fans sind. Seine Frau ist eine ehemalige Spielerin der Ducks Ladies und seine Schwiegereltern sind Ducks-Obfrau Christine Gappmayer und Vorstandsmitglied Helmut Gappmayer.

 

Bei so viel Football in der Familie wundert es nicht, dass auch für ihn der Ducks Pond (die Football-Anlage der Salzburg Ducks, Anm.) zu den Lieblingsorten zählt. Neben den eigenen Trainings coacht er das U16-Team und verbringt auch sonst viel Zeit mit Freund:innen um die Football-Anlage.

Deutschkurse besuchte der 28-Jährige schon ein paar, ganz warm sei er mit der Sprache noch nicht geworden. Trotzdem hat auch er Lieblingswörter: „Ich werde mich für ‚egal‘ entscheiden. Ich weiß nicht, es fühlt sich richtig an, das zu sagen. Und natürlich ist auch ‚Schnitzel‘ unter meinen Favoriten“, schmunzelt Mario. Immerhin gebe es die besten Schnitzel von der Schwiegeroma, da müsse man das Wort schon kennen und lieben. Wie lange Mario vorhat, in Salzburg zu bleiben? „Solange es mir meine Frau erlaubt“, scherzt er.

Super Bowl wird in Salzburg geschaut

Am kommenden Sonntag steht mit dem Super Bowl das größte Einzelsportereignis der Welt an. Die drei Footballer werden das Spiel in ihrer zweiten Heimat verfolgen. Das amerikanische Flair würden sie dabei nicht vermissen, denn mit der Superbowl-Party der Salzburg Ducks am Sonntag im City Beats kämen sie voll auf ihre Kosten. „Außerdem kann man sich dort auch super mit den Fans unterhalten, da gibt es in Salzburg mittlerweile einige“, so Kris Denton abschließend.

 

(Quelle: salzburg24)

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Salzburg feiert Super Bowl im City Beats

Von SALZBURG24 (mem)
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