71 Mitarbeiter zählt die neue Einheit des Einsatzunterstützungszugs (EUZg) des Roten Kreuzes (RK) Salzburg bereits. Bis Ende des Jahres könnten noch etwa 30 dazu kommen. Das Besondere: Die gesamte Einheit besteht aus Asylwerbern – Flüchtlinge, die auf ihren Bescheid warten und daher in der Regel nicht arbeiten dürfen – der RK-Quartiere Seekirchen und Flußbauhof Salzburg – sie wurden vom Roten Kreuz für den Katastrophenhilfsdienst ausgebildet.
Die Aufgaben der Asylwerber
Die Flüchtlinge, allesamt im Alter zwischen 20 und 25 Jahre, werden fortan ehrenamtlich bei Katastrophen oder auch Großveranstaltungen im Land Salzburg eingesetzt. Zu ihrer Hauptaufgabe zählt der Aufbau der Infrastruktur für einen Katastropheneinsatz oder bei einem Großunfall. Das heißt, sie bauen Zeltlager auf und wieder ab, stellen Stromversorgung und Beleuchtung sicher. Dazu kommen die Wartung, Instandhaltung und Reinigung von Einsatzmaterial und Geräten des Roten Kreuzes, Unterstützung in der Logistik sowie der Feldküche.
„Mit dem Projekt fördern wir, neben der sprachlichen Integration durch Deutschkurse, die Integration in den Arbeitsmarkt auch die Integration in die Gesellschaft und die Kultur in Österreich. Dazu kommt, dass die vielfältigen Aufgaben der Asylwerber unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter massiv entlasten. Das ist eine Win-Win-Situation für uns alle“, freut sich Landesrettungskommandant Anton Holzer.
Ausbildung und Einsätze in Deutsch
Ausgebildet und betreut werden die 71 Asylwerber vom Chef des Stabes im Landesrettungskommando, Oberrettungsrat Herbert Wieser. Um in den Katastrophenzug aufgenommen zu werden, hatten die heutigen Katastrophenhilfsdiensthelfer im Vorfeld einige Stunden Ehrenamt zu leisten. So waren ein 16-Stunden-Erstehilfekurs sowie eine zehnstündige Ausbildung im Katastrophenhilfsdienstlager in Viehhausen zu absolvieren. Und da sowohl während der Ausbildung, als auch im Einsatz Deutsch gesprochen wird, ist das erreichte Deutschniveau A2 neben der Volljährigkeit ein weiteres wichtiges Aufnahmekriterium. Entstanden sei das Projekt aus dem Wunsch der Asylwerber heraus, schildert Wieser. „Sie wollten der Salzburger Bevölkerung und dem Salzburger Roten Kreuz als Dank etwas zurückgeben.“
Das Salzburger Integrations-Projekt des Roten Kreuzes ist österreichweit übrigens einzigartig. Ihren ersten Einsatz hatten die Asylwerber bereits vor rund zwei Wochen beim Bundesjugendlager in Leonding in Oberösterreich und im Katastrophenlager Viehhausen. Zahlreiche weitere werden folgen.
(Quelle: salzburg24)