Der Radweg entlang der Franz-Josef-Straße im Salzburger Andräviertel muss saniert werden. Im Zuge dessen hat die Stadt Salzburg angekündigt, die Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit vor Ort verbessern zu wollen. Dafür werde der Weg im Abschnitt zwischen Faberstraße und Paris-Lodron-Straße verbreitert – von jetzt großteils 2,3 auf 3 Meter.
„Die Radwege sind schmal, werden aber stark frequentiert – mitunter in beide Richtungen“, so Bürgermeister-Stellvertreter Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) in einer Aussendung. 18 Unfälle mit Fuß- und Radverkehrsbeteiligung wurden laut Statistik Austria in den Jahren 2019 bis 2023 dort verzeichnet.
FPÖ kritisiert Tendenz, "Autofahrern eins auszuwischen"
Angesichts durch die Sanierung vermeintlich wegfallender Parkplätze schaltet sich nun der FPÖ-Gemeinderatsklub ein. „Die aktuelle Stadtregierung verfolgt generell die Stoßrichtung, Autofahrern eins auszuwischen. Die Leute müssen aber wo parken, viele Anrainer brauchen auch aus gesundheitlichen Gründen ein Auto“, führt FPÖ-Verkehrssprecher Robert Altbauer im Gespräch mit SALZBURG24 am Donnerstag aus.
Bildergalerien
Es würde auch örtliche Unternehmen und Handelsbetriebe schwer treffen, merkt Altbauer an. „Die dortigen Unternehmer sind auf diese angewiesen. Durch die Verkehrsberuhigung könnte ihnen die ganze Laufkundschaft ausblieben, wie sie bereits beklagt haben.“ Im Zuge derartiger Umgestaltungen sei es laut dem Verkehrssprecher unverhandelbar, sowohl Anrainer:innen als auch örtliche Unternehmen miteinzubeziehen.
Kein Parkplatzabbau in erstem Abschnitt vorgesehen
Dass im Zuge der Arbeiten an diesem ersten Abschnitt Parkplätze wegfallen, sei noch gar nicht sicher, so Dankl gegenüber S24. „Eigentlich ist nicht vorgesehen, hier Kurzparkzonen-Plätze zu streichen. Ob im Zuge der Verbeiterung des Radweges notfalls einer oder höchstens zwei weichen müssen, wird sich zeigen.“
Die vom FPÖ-Verkehrssprecher genannte Verkehrsberuhigung sei ebenfalls noch nicht im Detail fixiert: „Dabei geht es um den letzten Abschnitt bis zur Rainerstraße hinunter. Dafür haben wir bereits einen Beteiligungsprozess für Bürger:innen und Unternehmer:innen gestartet. Was hier aber tatsächlich umgesetzt wird, wird erst im September beschlossen“, reagiert der ressortzuständige Vizebürgermeister. Weniger Verkehr würden sich die dortigen Gastronomiebetriebe und Lokale in ersten Gesprächen aber geschlossen wünschen, so Dankl.
Konkret geplant ist laut Stadt bislang nur die Verbreiterung des Radweges im Abschnitt zwischen der Faberstraße und der Paris-Lodron-Straße.
Acht Baumfällungen für Umgestaltung beantragt
Auch für die nun anstehende Arbeiten zwischen Faberstraße und Paris-Lodron-Straße hat es eine öffentliche Infoveranstaltung gegeben. Ein Thema seien dabei die Kastanienbäume entlang der Straße gewesen. Acht Baumfällungen wurden vorsichtshalber beantragt, was bei einigen Besucher:innen für Verunsicherung gesorgt hätte, so die Stadt in einer Aussendung. „Zwei Kastanien müssen wegen Sichtbehinderungen auf Höhe der Nationalbank gefällt werden. Ein weiterer Baum ist krank, den werden wir uns während der Bauarbeiten genau ansehen“, erklärt Christian Stadler, Leiter der Stadtgärten. Für jeden gefällten Baum werde zumindest ein Ersatzbaum in der Nähe gepflanzt. „Nach den Bauarbeiten werden in der Franz-Josef-Straße nicht weniger, sondern vermutlich sogar mehr Kastanien stehen“, betont er.
Ein besonderes Augenmerk bei der Sanierung liege auch auf der Barrierefreiheit, wie der ressortzuständige Vizebürgermeister Dankl erklärt. Dafür hätte es vorab mehrere Begehungen mit Vertreter:innen des Behindertenbeirats der Stadt Salzburg, dem Blinden- und Sehverband sowie Rollstuhlfahrer:innen gegeben.
Die Arbeiten am Radweg in der Franz-Josef-Straße starten Mitte August und sollen bis Frühjahr 2026 abgeschlossen sein. Die Kosten betragen rund 950.000 Euro.
(Quelle: salzburg24)