Jedes Jahr am 26. Oktober wird am Kommunalfriedhof der Stadt Salzburg der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Im Mittelpunkt der Gedenkkundgebung steht heuer ein lange verschwiegenes, auch von den Opferschutzverbänden verdrängtes Thema: die Verfolgung und Ermordung homosexueller, queerer Menschen durch das NS-Regime. Erst 2005 erfolgte die offizielle Anerkennung dieser Opfergruppe durch die Republik Österreich im Sinne des Opferfürsorgegesetzes.
Gedenkkundgebung am Kommunalfriedhof
Hauptredner der vom KZ-Verband Salzburg organisierten Gedenkveranstaltung am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus beim Haupteingang des Kommunalfriedhofs ist Andreas Brunner, Historiker und Leiter des Forschungszentrums QWien – Zentrum für queere Geschichte. Beginn am Nationalfeiertag ist um 10 Uhr.
Bei einer Abendveranstaltung von HOSI Salzburg und KZ-Verband steht dann das Schicksal der Schauspielerin Dorothea Neff im Mittelpunkt. Sie nahm 1940 ihre jüdische Freundin Lilli Wolff in ihrer Wiener Wohnung auf und versteckte sie vor den Nazis. Der ORF-Journalist Jürgen Pettinger hat den Fall neu aufgerollt und die Geschichte der beiden Frauen niedergeschrieben. Sein Buch. "Dorothea: Queere Heldin unterm Hakenkreuz" wird um 18 Uhr in der HOSI Salzburg (Franz-Josef-Straße 22) präsentiert.
Nationalfeiertag in Salzburg
Österreich feiert am Donnerstag die "immerwährende Neutralität", die der Nationalrat am 26. Oktober 1955 beschlossen hat. Als Nationalfeiertag gilt dieses Datum seit 1965 und seit 1967 ist der Tag auch arbeitsfrei.
Zu Ehren der Republik werden auch in der Stadt Salzburg die Österreich-Flaggen an den öffentlichen Gebäuden gehisst. In Wien findet traditionell die Bundesheer-Leistungsschau statt.
(Quelle: apa)