Im Zusammenhang mit einem möglicherweise geplanten islamistischen Anschlag auf die Regenbogenparade in Wien hat es am Samstag drei Festnahmen gegeben. Zwei Verdächtige im Alter von 14 und 17 Jahren wurden in Untersuchungshaft genommen, ein dritter Verdächtiger wurde freigelassen. Die Organisatoren der Salzburger Unite Parade, die am 1. Juli stattfindet, zeigten sich betroffen. Man wolle wachsam bleiben, sich aber nicht einschüchtern lassen.
Salzburger Polizei setzt auf bewährtes Sicherheitskonzept
Was die Sicherheit bei der Unite Parade betrifft, setzt die Polizei auf ein bewährtes Konzept. "Es bleibt an sich gleich, für uns handelt es sich um ein klassisches Versammlungsgeschehen", teilt Polizei-Pressesprecher Hans Wolfgruber gegenüber SALZBURG24 am Montag mit. Die Polizei wird demnach mit zivilen und uniformierten Kräften vor Ort sein – um wie viele Polizist:innen es dabei sich handelt, konnte Wolfgruber aus einsatztechnischen Gründen nicht angeben. "Es wird natürlich alles getan, um eine mögliche Gefährdung zu verhindern."
Einsatz bei Unite Parade eine Gratwanderung
Parallel zu den Kräften vor Ort laufe im Hintergrund die Arbeit des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) sowie der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN). Die DSN habe laut Wolfgruber hier vor allem das nationale und globale Geschehen – etwa in Bezug auf Radikalisierung – im Blick. Etwaige Erkenntnisse hätten dann Auswirkungen auf den Einsatz vor Ort. "So etwas wie Wien geht natürlich nicht spurlos vorbei. Wenn man aber ob der Panik im Vorfeld alles absagt, haben die Täter bereits gewonnen. Für uns ist das also eine Gratwanderung", so Wolfgruber.
120 Securitys im Einsatz
"Wir werden wachsam sein, aber Angst haben wir nicht", sagt der Veranstalter der Salzburger Unite Parade, Werner Purkhart, am Montag im Gespräch mit S24. Allerdings müsse man den Ereignissen im Vorfeld der Regenbogenparade in Wien schon Rechnung tragen, wie er weiter ausführt. "Wir haben ein umfassendes Sicherheitskonzept und 120 eigene Securitys im Einsatz. Diese werden im Vorfeld nochmals mit Blick auf Wien extra vorbereitet." Für Purkhart sei es jedenfalls beruhigend, dass die Polizei hier rechtzeitig gehandelt hat.
"Lassen uns nicht vom Feiern abhalten"
Ähnlicher Ansicht ist man bei der Homosexuellen Initiative Salzburg (HOSI): "Wir nehmen das Thema Sicherheit sehr ernst, aber wir lassen uns nicht vom Feiern abhalten", teilt Geschäftsführerin Conny Felice auf SALZBURG24-Anfrage mit. Das eigene Pride-Festival, das heuer vom 27. August bis 3. September stattfindet, sei für die Community in Salzburg die größte Veranstaltung im Bundesland. Hier sei man wie auch in den vergangenen Jahren im Austausch mit der Polizei. "Wien zeigt leider, dass es noch immer Vorbehalte gibt. Für uns ist es daher wichtig, mit den Menschen direkt zu sprechen, denn nur so kann man diese Vorbehalte abbauen", zeigt sich Felice überzeugt.
8.000 Menschen feiern bei Unite Parade
An der Unite Parade im Vorjahr nahmen laut Veranstalter Werner Purkhart rund 8.000 Menschen teil. Bei der großen Party-Demo durch die Stadt Salzburg geht es auch heuer wieder unter anderem darum, ein Zeichen gegen Rassismus, Homophobie und Intoleranz jeglicher Art zu setzen. Start ist am 1. Juli um 15 Uhr im Bereich der Münchner Bundesstraße, die Route führt die Feiernden dann über die Lehener Brücke zum Mirabellplatz, wo bis 21.30 Uhr die Abschlusskundgebung stattfindet.
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(Quelle: salzburg24)