Vorübergehend

Grüne fordern Radwege auf Kfz-Fahrspuren

In der St. Julien Straße, der Neutorstraße oder zwischen Schwabenwirtsbrücke und Sterneckstraße könnten nach Ansicht der Bürgerliste relativ einfach Fahrbahnen ummarkiert und als Radwege freigeben werden.
Veröffentlicht: 16. April 2020 17:10 Uhr
Nach der Coronavirus-bedingten Öffnung einzelner Straßenzüge für Fußgänger schlagen nun Salzburgs Grüne die - zumindest temporäre - Umwandlung einzelner Fahrspuren in Radwege vor. Auf vielen bestehenden Radwegen könne der vorgegebene Sicherheitsabstand zwischen Fußgängern und Radfahrern nicht eingehalten werden, begründete Gemeinderat Lukas Uitz seinen Vorstoß.

Der Autoverkehr auf Salzburgs Straßen sei wegen der Ausgangsbeschränkungen um zwei Drittel zurückgegangen, auf vielen Rad- und Gehwegen zeige sich dagegen ein völlig anderes Bild. "Mehr als sonst bewegen sich die Menschen zu Fuß oder mit dem Rad, und das auf häufig zu engem Raum", so Uitz am Donnerstag in einer Aussendung. Der vorgegebene Mindestabstand sei häufig schwer einzuhalten. "Unsere Geh- und Radwege sind an vielen Stellen zu schmal, und das macht sich jetzt besonders bemerkbar", so der Bürgerliste-Mandatar.

Fahrbahn ummarkieren und als Radwege freigeben

Als Beispiele führte er die St.-Julien-Straße, die Neutorstraße oder den Abschnitt zwischen Schwabenwirtsbrücke und Sterneckstraße an, die relativ einfach ummarkiert und als Radwege freigegeben werden könnten. Es handle sich dort durchwegs um Straßen mit zwei Fahrspuren in eine Richtung, der motorisierte Verkehr müsste somit nicht eingeschränkt werden.

Sicherheitsabstände auch wegen Coronavirus

Uitz beruft sich in seiner Forderung auch auf eine aktuelle Untersuchung der Universitäten Leuven (Belgien) und Eindhoven (Niederlande), wonach beim Gehen, Laufen oder Radfahren eine erhöhte Ansteckungsgefahr herrsche. Vor allem das Gehen oder Fahren im Windschatten sei problematisch, da man der "Tröpfchenwolke" voll ausgesetzt sei. Die Studie lege Sicherheitsabstände von fünf bis zehn Metern nahe.

"Dem Auto gehören 90 Prozent des Straßenraums"

Die Verteilung des Straßenraums sei derzeit unverhältnismäßiger denn je: "Dem Auto gehören 90 Prozent des Straßenraums. Das fällt uns jetzt auf den Kopf." Der Grün-Politiker möchte daher auch Lehren für die Zukunft ziehen und fordert, den Flächenverbrauch nachhaltig gerechter zu gestalten. Das könne nur eine Umverteilung von Pkw-Flächen hin zu Rad- und Gehwegen sowie mehr Busspuren bedeuten.

(Quelle: apa)

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