Bisher zurückgehalten

Zeigt diese Studie den "Plan B" zum Salzburger S-Link?

Veröffentlicht: 11. Juli 2024 16:29 Uhr
Wie kann die Salzburger Stauproblematik gelöst werden? Dieser Frage widmete sich 2022 auch ein Zürcher Planungsbüro, beauftragt von den damals ÖVP-geleiteten Verkehrsressorts. Das erarbeitete Konzept wurde der Öffentlichkeit aber erst jetzt zugänglich gemacht – von Neo-Verkehrsstadträtin Anna Schiester. Sie sieht in den Vorschlägen Potenzial.

Dem Verkehrschaos in der Salzburger Landeshauptstadt Herr zu werden – es scheint wirklich eine Sisyphusarbeit zu sein. Radwege werden ausgebaut, neue Buslinien eingeführt und trotzdem: Immer noch verstopfen Autos den Verkehr in der Innenstadt. Immerhin, im September soll der Zehn-Minuten-Takt bei allen Salzburger O-Bussen zurückkommen. Bisher fehlte dafür das Personal. Eine Anfang der Woche von Verkehrsstadträtin Anna Schiester (Bürgerliste) veröffentlichte Verkehrsstudie wirbelt nun aber wortwörtlich Staub auf. Denn in dem über 50 Seiten langen Dokument waren bereits im Sommer 2022 Lösungsansätze für die Salzburger Stauproblematik ausgearbeitet worden. Zu sehen bekam die Bevölkerung die öffentlich finanzierte, rund 150.000 Euro teure Studie damals nicht. Für einen Plan B zum S-Link sei das darin vorgelegte Konzept aber „eine gute Grundlage“, meint Schiester am Donnerstag im Gespräch mit SALZBURG24.

Was die Studie für Salzburgs Verkehr vorschlägt

Für die Studie beauftragt worden war das Zürcher Planungsbüro mrs-partner-ag von den Verkehrsressorts von Stadt und Land Salzburg sowie dem Verkehrsverbund. Verantwortlich für beide Ressorts damals: Die ÖVP. Umfangreich wurde die Situation in Salzburg von den Schweizern analysiert und ein Konzept zur Verkehrsentlastung ausgearbeitet. Der Vorschlag des Planungsbüros: Ein etappenweiser Ausbau des O-Bus-Netzes. Vorausgesetzt wurde dabei das bestehende Bahnangebot mit einer Verlängerung der Lokalbahn bis zum Mirabellplatz – also die erste Etappe des umstrittenen S-Links – und eine Taktverdichtung der Busse. Genauer gesagt sollen diese in der Stadt Salzburg alle 7,5 Minuten fahren.

Dabei ist auch Pünktlichkeit von Bedeutung, wie in der Studie betont wird. Weil Busse aktuell aber oft hinter Autos im Stau stecken bleiben würden, verliere das Angebot an Attraktivität. Es brauche eine konsequente Bevorzugung der Öffis gegenüber dem Autoverkehr – eine Position, an der sich die ÖVP bereits in der Vergangenheit immer wieder stieß. Einige Punkte des Schweizer Konzepts fanden sich dennoch im im Herbst 2023 von der Volkspartei vorgestellten Nahverkehrsplan: Ein O-Bus-Cityring sowie eine teilweise Taktverdichtung wurden geplant.

Schweizer Konzept auch Teil des neuen Nahverkehrsplans

Mit dem Regierungswechsel in der Landeshauptstadt wurde die Verkehrsstudie dann wieder aus der Schublade geholt. Der Transparenz halber habe man das Konzept auch öffentlich gemacht, erklärt Schiester. Die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler hätten ein Recht darauf, die Ergebnisse der öffentlich finanzierten Studie zu kennen. Zudem bilde das Konzept auch die Basis des Nahverkehrsplans 2024-2027.

S-Link-Alternative? „Im Idealfall beides“

Ob das Schweizer Konzept nun der Plan B wird, falls der S-Link bei der Bürgerbefragung im November keine mehrheitliche Zustimmung bekommt? „Es ist zumindest eine gute Grundlage“, so Schiester. Für sich alleine sei es aber nicht ausreichend. Zudem schließe die Verlängerung der Lokalbahn einen Ausbau des O-Bus-Netzes keinesfalls aus. „Im Idealfall setzen wir beides um.“ Das in der Studie vorgeschlagene Konzept sei also eher als Mindestprogramm zu verstehen und müsse noch weiter ergänzt werden, eben durch den S-Link oder andere Projekte wie etwa eine Messebahn.

An einer Alternative für die umstrittene Lokalbahnverlängerung arbeite man gerade, Details will Schiester aber nicht verraten. Diese sollen erst im Herbst präsentiert werden.

PDF: Verkehrsstudie (2022)

(Quelle: salzburg24)

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