Willi hat im vergangenen April einen Sensationserfolg hingelegt: Er wurde nur ein halbes Jahr, nachdem die Grünen aus dem Nationalrat gewählt wurden, erster Grüner Bürgermeister in einer Landeshauptstadt.
Wenn am Sonntag Gemeinderatswahl wäre…
…würden 22 Prozent der Salzburgerinnen und Salzburger ihr Kreuzerl bei der Bürgerliste machen, schreiben die Grünen in einer Aussendung am Donnerstag. Die ÖVP würde mit 24,5 Prozent auf Platz Eins landen, die SPÖ käme auf rund 23 Prozent. Das gehe aus der Umfrage hervor, die die Bürgerliste beim Amstettner Institut SOZAB in Auftrag gegeben hat. Die Umfrage zeige auch die zwei größten Problemfelder in Salzburg auf: Wohnen und Verkehr sind die Bereiche, mit denen 80 Prozent der Befragten unzufrieden sind.
Berthold: "Immbobilien als 'Betongold'"
Immer mehr Menschen wollen in Salzburg leben. „Immobilien werden zu ‚Betongold‘ und damit zur begehrten, gewinnbringenden Anlageform“, analysiert Berthold. Zudem steige die Anzahl der Ein-Personen-Haushalte und der zweckfremden Wohnraumnutzungen á la AirBnB und Zweitwohnsitzen. Davon betroffen sind nicht längt nicht mehr nur einkommensschwache Haushalte, sondern zunehmend Haushalte mit mittlerem Einkommen. Eine verantwortungsvolle Politik müsse an allen möglichen Rädern drehen, um die aktuelle Herausforderung in den Griff zu bekommen, ist Willi überzeugt.
Oftmals seien die Mietverträge befristet und das Risiko, keine Wohnung mehr zu finden, sei zu groß, um sich dagegen zu wehren. Die aktuelle Gesetzeslage begünstige diese Praxis, erklärt der Innsbrucker Bürgermeister.
Leistbares Wohnen als Wahlkampfthema
Für Berthold hat das Thema Wohnen Top-Priorität: „Wo der freie Markt versagt, braucht es politischen Gestaltungswillen. Wir können nicht mehr länger zusehen, wie die Wohnungspreise ins immer Unermesslichere steigen. Es ist höchste Zeit, die Spekulation mit Grundstücken und Wohnungen in den Griff zu bekommen und dafür zu sorgen, dass Wohnen in Salzburg wieder für alle Menschen leistbar wird.“
Allein in der Stadt Salzburg gibt es derzeit rund 4.000 leerstehende Wohnungen, 1.000 AirBnB-Angebote und 25.000 Zweitwohnsitze. Ziel der Bürgerliste ist es, Leerstände zu mobilisieren und zweckwidrige Nutzungen zu beenden. Berthold ist überzeugt, dass die geltenden gesetzlichen Bestimmungen schon jetzt einen strengen Blick auf die Onlineplattform-Angebote zulassen. Diese müssten allerdings auch konsequent genutzt werden.
Programm für Salzburg
Das 50-25-25-Modell (50% geförderter Wohnbau, 25% gefördertes Eigentum und 25% frei finanzierter Wohnbau) bei der Umwidmung privater Grundstücke will sie weiterhin konsequent anwenden. Auch über eine Erhöhung des geförderten Anteils müsse man nachdenken. Ein umfangreiches Programm für leistbares Wohnen in Salzburg wird Berthold mit ihrem Team in den kommenden Wochen vor der Wahl vorlegen.
(Quelle: salzburg24)